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CO2-Vergütung für Waldbesitzer: Die neue große Einnahmensquelle?

Durch den Emissionshandel könnte für Waldbesitzer eine bedeutende Einkommensquelle entstehen und zu weit mehr als einer forstlichen Nebennutzung werden.

Schon in den 1970er Jahren begann die Forstwirtschaft nach möglichen Nebeneinkünften zu suchen: Die steigenden Löhne einerseits und der stetig fallende Holzpreis liessen die Einnahmen der Waldbesitzer nach und nach sinken. Im Laufe der Zeit wurden verschiedenste sogenannte forstliche Nebennutzungen gefunden: Von der Jagd, die bis jetzt immer noch die wichtigste Einkommensquelle neben dem Holzverkauf ist, über Tourismusangebote und Waldfriedhöfe reicht die Palette. Mit Ausnahme der Jagd hat sich aber keine andere Form der Einkünft so richtig durchsetzen können, einerseits weil viele Nebennutzungen nur für Großwaldbesitzer überhaupt möglich waren, zum anderen weil damit häufig ein großer (Verwaltungs)aufwand verbunden war. Mit dem Emissionshandel von  könnte aber bald eine Trendwende in der Waldwirtschaft einsetzen.

CO₂ Zertifikate: Zusätzliches Einkommen für Waldbesitzer?

Wälder binden CO₂ langfristig in Form von Holz. Pro Jahr und Hektar Wald werden etwa 10 Tonnen an CO₂ gespeichert. Damit verfügen Waldbesitzer über die Möglichkeit ihre Wälder für den Emissionshandel zu nutzen. Durch den Verkauf von CO₂-Zertifikaten an Firmen zur freiwilligen Kompensation wird gezielte zusätzliche CO₂-Bindung entlohnt und wiederkehrendes Einkommen generiert.

Aktuell liegt der Preis für eine Tonne CO2 bei etwa 28 Euro. Fachleute argumentieren aber das ein Preis von etwa 50 Euro pro Tonne notwendig sein wird damit die Klimaziele auch wirklich erreicht werden können, ab 2030 wird sogar mit einem Preis pro Tonne von 100 Euro gerechnet. Dabei sind diese Preise aber noch weitab vom tatsächlichem Potential. Denn eine kürzlich veröffentlichte Studie berechnet die Folgen des Klimawandels. Durch Ernteausfälle und Naturkatastrophen verursacht jede Tonne CO2 Schäden in Höhe von 2.500 Euro.

Für Waldbesitzer ist das eine entscheidende Entwicklung: denn im Gegensatz zum Holzpreis sind keine Erntekosten beim CO₂-Handel fällig. Selbst beim aktuellen Preis von 28 Euro kommt man damit schon auf das Niveau das für Energieholz gezahlt wird. Steigt der Preis bis 2030 tatsächlich auf 100 Euro pro Tonne würde sogar das Preisniveau von Fichtenholz überschritten.

Damit hat der CO₂-Emmissionshandel das Potential nicht nur eine forstliche Nebennutzung zu werden, sondern für Waldbesitzer neben der Holzvermarktung eine wesentliche Einkommensquelle zu werden.

Weiterführende Links:

Stiefkind Wald

Grundlagen naturnaher Waldwirtschaft

Klimawandel: Holznutzung forcieren

Klimafitte Waldwirtschaft