Prädation

Der Ameisenbuntkäfer ist einer der wichtigsten Räuber von Borkenkäfern.

Durch Prädation werden Beutetiere getötet und aus einer Population eliminiert, deren Größe dadurch verringert wird. Die Prädationsrate, also der Anteil der erbeuteten Individuen pro Zeiteinheit, wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Dabei spielt zum einen die Fähigkeit der Beutetiere, der Prädation zu entgehen, eine Rolle, zum anderen auch die Wahrscheinlichkeit des zeitlichen und räumlichen Aufeinandertreffens von Prädatoren und Beute. Außerdem kommt es darauf an, ob ein Prädator Individuen ein bestimmtes Entwicklungsstadium bevorzugt, und zu welchen Anteilen auch noch andere Arten als Beule genutzt werden. Selbst wenn die Prädationsrate sehr hoch ist, lasst sich daraus noch nicht schließen, dass diese den entscheidenden, dichtebestimmenen Faktor für eine Beuteopulation darstellt. Eine längerfristige Stabilisierung der Populationsdichte durch Prädatoren, also eine Regulation, kann nur durch dichteabhangige Reaktionen erfolgen. Das heisst, mit zunehmender Beutedichte muss auch der Anteil der durch Feinde getöteten Individuen zunehmen. Prädatoren regulieren ihre Beutepopulationen wenn diese geringe Individuendichten aufweisen. Mit zunehmender Populationsgrösse werden jedoch andere dichteabhängige Prozesse wie Abwanderung und letztendlich Nahrungsmangel zum regulierenden Faktor.

Die Effektivität eines Prädators ist entscheidend für den Erfolg der klassischen biologischen Schadlingsbekämpfung. Die Kontrolle einer Schädlingsart mit einem nachgeführten Gegenspieler kann gelingen, wenn letzterer eine Spezifität für den entsprechenden Schädlingaufweist und außerdem in ausreichendem Masse an die neue Umwelt angepasst ist. Ein plötzliches Anwachsen einer Schädlungspopulation vermögen die meisten Prädatoren nicht, dafür sind sie aber ein wichtiger Bestandteil für den Zusammenbrauch der Population. Ist die ökologische Tragfähigkeit eines Gebietes erreicht und nicht mehr ausreichend Ressourcen verfügbar, dann erleiden die einzelnen Individuen der Schädlingspopulation durch mangelnde Nahrung einen Fitnessverlust. Witterung, Pahtogene und Prädatoren sind dann für den starken Rückgang, also den Zusammenbruch der Schädlingspopulation verantwortlich.