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Ablauf der Fällung

Die Schwertspitze darf das Holz nicht anstechen, da sonst die Motorsäge zurückschlägt. Foto: SVB

Saftey first: Sicher fällen

Ein Baum wird dann sicher gefällt, wenn der Motorsägenführer Ort und Zeitpunkt der Fällung bestimmt. Damit diese Kriterien eingehalten werden können, ist unbedingt ein wiederkehrender Ablauf bei der Fällung einzuhalten. Kein Baum gleicht dem anderen, speziell bei der Fällung trifft dies zu. Daher ist auch jeder Baum und seine unmittelbare Umgebung noch vor Beginn der Fällung sorgfältig zu überprüfen und einzuschätzen. Dabei gibt es eine ganze Reihe von anzusprechenden Kriterien. Außerdem sind unbedingt die 6 goldenen Regeln einzuhalten.

Grundstellung

Die Grundstellung beim Schneiden ist so zu wählen, das der Körper nicht aus dem Gleichgewicht gebracht werden kann. Foto: SVB

Beinstellung

Die Beine sind daher seitlich und der Länge nach versetzt. Der linke Fuß darf jedoch nicht vor die Linie des vorderen Handgriffes gesetzt werden. Foto: SVB

Grafik: Lisa Hager

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Fällrichtung bestimmmen

Die Fällrichtung ergibt sich aus der Ansprache des Baumes sowie der Lage der Rückewege. Abhängig von der Fällrichtung ergibt sich auch die Rückweiche, also der Rückzugsraum für den Motorsägenführer. Aus dieser sicheren Position wird das Fallen des Baums beobachtet und abgewartet. Im Normalfall verlaufen die Rückweichen entgegen der Fällrichtung schräg nach hinten. Sie müssen frei von Hindernissen sein (Steine, Reisig, Werkzeuge!), damit der Landwirt beim Zurücktreten nicht stolpert. Hier wird solange gewartet, bis der Baum gänzlich und in Ruhestellung auf dem Waldboden liegt.

In manchen Fällen kann das Beschneiden der Wurzelanläufe notwendig sein. Das bringt folgende Vorteile für die Fällung:

  • Verringerung des Stammdurchmessers und damit Anpassung der Schwerlänge der Motorsäge
  • Erleichtertes Wenden des Stammes
  • Verminderung von Rückeschäden
  • Raumsparende Lagerung am Holzlagerplatz

Das Beschneiden der Wurzelanläufe beginnt mit dem senkrechten Schnitt. Bei sämtlichen Schnitten soll mit dem Krallenanschlag gearbeitet werden. Die Beischnittsohle beim Wurzelschnitt soll in ebener Lage am gesamten Stammumfang, am Hang nur bergseitig – und zwar so tief wie möglich – liegen.

Grafik: Lisa Hager

Der Fällkerb gibt dem Baum die Fällrichtung. Die sorgfältige Ausarbeitung des Fällkerbes ist daher eine der wichtigsten Maßnahmen einer pfleglichen Holzernte. Besonders bei sehr großen Durchmessern (über 50 cm) ist die Anlage des Fällkerbs eine Herausforderung. Der Fallkerbsohlenschnitt und der Fallkerbdachschnitt müssen sich treffen. Vor dem eigentlichen Fällen ist die Fällrichtung zu überprüfen. Um die Fällrichtung zu kontrollieren, geht der der Motorsägenführer in die Knie, lehnt mit dem Rücken am Fällkerb und berührt mit beiden Armen die seitlichen Enden des Fällkerbs. Dadurch wird die Fällrichtung erkennbar. Entspricht die tatsächliche Fällrichtung nicht der gewünschten, muss am Fällkerb nachgebessert werden.

Grafik: Lisa Hager

Merke: Dabei sollte die Bruchleiste etwa 1/10 des Stammdurchmessers betragen, mindestens jedoch 3 cm. Auch die Bruchstufe sollte mind. 1/10 des Stammdurchmessers hoch sein.

Entspricht der Fällkerb der gewünschten Fällrichtung, wird der Baum zum Fallen gebracht. Dies passiert durch Anbringen des Fällkeils in der Bruchleiste. Danach wird der Baum gekeilt: Mit der Rückseite der Axt wird gegen den Fällkeil geschlagen.

Im Fällbereich darf sich niemand aufhalten.

Warunruf

Zuerst warnen, dann keilen

Bevor jedoch gekeilt wird, ist nochmals eine Sicherheitskontrolle durchzuführen. Der Gefahrenbereich ergibt sich aus der 1,5-fachen Baumlänge des Baums. Innerhalb dieses Gefahrenbereichs darf sich niemand aufhalten bzw. darauf zubewegen. Bereits vor dem Ansetzen zum Fällschnitt muss ein lauter „Achtung“-Ruf als Warnung an Dritte erfolgen. Erst danach kann die Arbeit fortgesetzt werden.

Beim Fällschnitt gilt, dass die Keile möglichst früh gesetzt werden sollen, damit der Schnitt offenbleibt und die Säge nicht eingeklemmt wird. Dies kann unter anderem bei plötzlichem starkem Wind passieren. Ist der Fällschnitt beendet und somit die Bruchleiste fertig, wird mit dem Keilen begonnen. Der Baum wird nicht umgeschnitten, er wird umgekeilt. Während des Keilens ist die Krone zu beobachten, um einerseits die Bewegungen des gesamten Baumes im Blick zu haben und gleichzeitig das Herbfallen von Trockenästen im Blick zu haben. Werden mehre Keile gesetzt, so sind diese abwechselnd nacheinander anzuschlagen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Bruchleiste nicht gleichmäßig bricht und der Baum nicht in die gewünschte Fällrichtung fällt. Wird rhythmisch geschlagen, so bekommt der Baum eine Pendelbewegung, die mit jedem weiteren Schlag verstärkt wird, bis der Baum Übergewicht bekommt und fällt. Bevor der Baum fällt wird noch ein Warnruf gerufen, danach wird der Baum aufmerksam beobachtet bis er ruhig am Waldboden liegen bleibt.Sobald der Baum zu fallen beginnt, zieht sich der Landwirt in die Rückweiche zurück und beobachtet aufmerksam den Baum beim Fallen. Je größer der Baum, desto größer ist die Krone und damit die Anzahl der Trockenäste, und umso schneller und weiter muss zurückgewichen werden.

Grafik: Lisa Hager

Grafik: Lisa Hager