Forstschutz

Borkenkäfermonitoring

Forstschutz

Wälder sind zwar dynamisch, trotzdem dauern Veränderungen im Wald nach menschlichen Maßstäben lange an. Im Ökosystem Waldkommt es durch Konkurrenz, Fraß und Parasitismus laufend zu Störungen. Viele dieser Vorgänge bleiben vom Menschen unbemerkt, da sie nur in kleinem Umfang passieren (Blattfraß einzelner Insekten) oder von unseren Sinnen gar nicht erst wahrgenommen werden können. Im Wald kommen viele Lebewesen vor, die wegen ihrer Lebensweise als Schädlinge angesehen werden können. Selbst unter den Insekten und Pilzen, die in Lehrbüchern als Forstschädlinge bezeichnet werden, gefährden aber nur wenige Arten den Wald in einem Ausmaß, das Abwehrmaßnahmen tatsächlich notwendig werden. Treten jedoch Schäden  an Bäumen in einer Häufigkeit auf, durch die das waldbauliche Ziel oder der Holzertrag gefährdet wird, ist es an der Zeit zu handeln. Die Aufgabe des Forstschutzes ist es, den Wald vor biotischen (Insekten, Pilze) und abiotischen (Wind, Frost, Schnee) Gefahren zu schützen.

Unter Forstschutz versteht man in Mitteleuropa das Überwachen und Bekämpfen von Schädlingen. Indem die Entwicklung der wichtigsten Schadinsekten (Borkenkäfermonitoring) beobachtet wird, soll Bewusstsein und Aufmerksamkeit geschaffen werden, um bei einer Massenvermehrung rechtzeitig reagieren zu können.  Zur Massenvermehrung neigen Käfer (Buchdrucker, Kupferstecher) sowie einige Schmetterlingsarten (Eulen, Spanner).  Wenn die Prognose eine akute Bedrohung anzeigt, muss über Abwehrmaßnahmen entschieden werden. Vor dem Einsatz der Abwehrmethoden, ist zu prüfen:

  • Ist die geplante Maßnahme notwendig und gerechtfertigt?
  • Ist die Maßnahme wirkungsvoll und umweltverträglich?

Dabei unterscheidet man verschiedene Abwehrmethoden. Bei der biologischen Bekämpfung werden Feindorganismen oder Parasiten der Schädlinge ausgesetzt. Der Ameisenbuntkäfer ist ein Freßfeind der Borkenkäfer. Wird er ausgesetzt, kann er die Massenentwicklung hemmen. Als mechanische Verfahren kommen in der Praxis vor allem das Verbrennen des Holzes von Borken- oder Bockkäfern befallener Bäume sowie Nasslager zum Einsatz. Biotechnische Abwehrmaßnahmen nutzen chemische Reizstoffe (Pheromone) um Schädlinge in Fallen zu locken. Besonders gegen Borkenkäfer und Schmetterlinge wendet man diese Methode häufig an.  Einsatz von Chemikalien, wie er etwa in Plantagenwäldern Amerikas routinemäßig erfolgt, ist in unseren heimischen Wäldern nicht üblich und vom Gesetzgeber nur strikt reglementiert in gewissen Maßen erlaubt. In Österreich sind nur Pflanzenschutzmittel zugelassen, die gezielt und selektiv auf bestimmte Schädling wirken. Der Einsatz ist nur dann möglich wenn keinerlei andere Abwehrmaßnahmen mehr möglich sind.

Windwurf

Störungen im Wald gehören zur Walddynamik