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Seilwindenrückung

Seilwinde

Das Sortimentsverfahren ist das meisten verwendete Rückeverfahren beim Seilwindeneinsatz.

Wesentlich für eine effiziente Bringung ist die Schlagordnung. Durch die Schlagordnung soll die Rückung sicher, leichter und kostengünstig durchgeführt werden können. Ebenso sollen die Schäden am verbleibenden Bestand vermieden werden. Bei der Auswahl der Schlagordnung sind die Geländeneigung, die Art der Feinerschließung, das Arbeitsverfahren, die Stärke der Entnahme sowie das Bestandesalter entscheidend. Vor Beginn der Bringung sind Forsttraktor und Seilwinde noch auf ihre Einsatzfähigkeit zu prüfen.

Verfahrenswahl

Im flachen Gelände unterscheidet man zwischen

– Sortimentsverfahren: hierbei werden nur die Sortimente gerückt

– Stammverfahren: der Stamm ohne Krone wird gerückt

– Baumverfahren: der gesamte Baum, das heißt, mitsamt Krone, wird gerückt

Sortimentsverfahren

Beim Sortimentverfahren wird mit der Motorsäge gefällt, aufgearbeitet und sortimentiert. Die einzelnen Sortimente werden zum Abfuhrweg gerückt und an der Forststraße gelagert.

Beim Stammverfahren wird mit der Motorsäge gefällt und die Krone abgetrennt, die einzelnen Stämme werden zum Aufarbeitungsplatz gerückt und danach weitermanipuliert.

 

 

Beim Baumverfahren werden die gesamten Bäume samt Krone abtransportiert. Grafik: Der Forstwirt/Ulmer Verlag

Durch die Vorrückung werden mittels Sappel die Sortimente für die Rückung vorbereitet. Sie sind dabei auf Unterlagen so zu lagern, dass Würgeschlingen oder Ketten mühelos durchgezogen werden können. Diese Bündel werden neben der Rückegasse fischgrätenartig gelagert, das Trägerfahrzeug muss dabei rückwärtig in die Rückegasse einfahren. Sind einzelne Sortimente zu massiv, um mit dem Sappel vorgerückt zu werden, so sind sie per Seilzug vorzurücken. Die Vorrückung gibt auch die Möglichkeit, die Arbeitsbelastung zu verändern und die Arbeit abwechslungsreich zu gestalten. Das Holz soll so gelagert werden, dass das starke Ende in Abfuhrrichtung liegt. Pro Bündel sollte nur ein Sortiment enthalten sein, um die Arbeit bei der Holzlagerung zu erleichtern. Die Bündelgröße soll sowohl der Schlingengröße als auch der Breite der Rückegasse und nicht zuletzt der Zugkraft der Seilwinde angepasst sein.

Die Sortimente werden von der Seilwinde in die Rückegasse gezogen, bis sie am Rückeschild der Seilwinde angekommen sind. Danach werden sie vom Forsttraktor über die Rückegasse zur Forststraße bzw. zum nächstgelegenen Holzlagerplatz transportiert. Begünstigt wird die Rückearbeit durch trockenes Wetter sowie Frost, da hier die Bodenverhältnisse günstiger sind für den Holztransport. Bei feuchter Witterung und vernässten Böden darf die Rückung nicht durchgeführt werden, da es zu irreparablen Schäden des Waldbodens kommen kann. Um den Bodendruck zu verkleinern, kann die Rückegasse mit Reisig ausgelegt werden.

Seilwinkel

Im Seilwinkel darf sich während des gesamten Rückevorgangs niemand aufhalten.

Sicherheitsvorschriften beim Seilwindeneinsatz

  • Der Arbeitsfortschritt sollte entgegen der Rückerichtung erfolgen, das heißt, die ersten Sortimente, die gerückt werden, liegen am weitesten entfernt.
  • Die Fuhren sollen aus gleichen Sortimenten gebildet werden.
  • Der Seilzug soll möglichst geradlinig erfolgen, um Schäden am Bestand zu vermeiden.
  • Sind Kette oder Seilschlinge zu lang, kann die Last doppelt umschlungen werden, dadurch wird das Ausschlüpfen von Einzelhölzern verhindert.
  • Die Last soll zuerst von der Kette gewürgt und danach erst gezogen werden.
  • Anschlagmittel sind bei der Rückung zu verwenden, keinesfalls darf das Zugseil als Würgeseil verwendet werden.
  • Beim Bergabseilen darf die Maschine nicht in der Falllinie unter der Last positioniert sein.
  • Schrägfahrten unter Last sind mit dem Traktor zu vermeiden.
  • Bei Arbeiten mit Umlenkrollen müssen die Bäume und Stöcke, an denen Umlenkrollen befestigt werden, entsprechend gesund sein. Neben einem Durchmesser von über 50 cm sollten die Bäume auch über eine gesunde, vitale Krone verfügen.
Seilwinde

Gefahrenbereich beim Seilwindeneinsatz.

Zubehör

Zubehör für die Seilrückung. Grafik: FHP