Kiefer

Die Kiefer ist vor allem eine Baumart der Extremstandorte. Foto: Henrik Larsson/shutterstock

Die Kiefer ist eine ausgesprochen anspruchslose Baumart und kommt vor allem an Standorten vor, die für die meisten anderen Baumarten nicht besiedelbar sind. Gemeinsam mit Birke und Salweide ist sie eine typische Pionierbaumart, aber wesentlich wüchsiger als die beiden Laubbaumarten, was sowohl Höhe als auch Durchmesser angeht. Ihre Zähigkeit verdankt die Kiefer ihrem sehr kräftigen Herzwurzelsystem, das in der Lage ist, Böden tief zu durchdringen. Auch hinsichtlich des Klimas ist sie sehr tolerant: Sowohl trockene als auch frostige, nördliche Standorte akzeptiert sie. Vor allem auf degradierten ehemaligen Laubwaldstandorten wurde die Kiefer gepflanzt, da sie in der Lage war, die verarmten Böden zu bewachsen. Im Vergleich zur Fichte ist sie wesentlich sturmfester dank ihres Wurzelsystems. In Gebieten mit Nassschnee sollte die Kiefer nicht angebaut werden, da sie zum Schneebruch neigt. Auch kann der Reinbestand der Kiefer selbst auf sehr nährstoffarmen Standorten nicht empfohlen werden, da die Kiefer eine sehr schwer abbaubare Streu besitzt und somit auf ohnehin schon schlechten Standorten die ungünstigen Bodenverhältnisse noch verschlechtert. An solchen Standorten empfiehlt sich eine Vergesellschaftung mit Birke und Salweide. Der Reinbestand der Kiefer verbietet sich auch, weil es eine Reihe von Schadinsekten gibt, die schwere Schäden in Kiefernmonokulturen verursachen können, wie Kiefernschwammspinnner, Kiefernspinner, Foreule und Waldgärtner. Sie sollte vor allem in Mischbeständen kultiviert werden, allerdings muss sie stark gefördert werden, da sie als absolute Lichtbaumart nicht konkurrenzfähig ist. In trockenen, sommerwarmen Lagen taugt sie aber aufgrund ihrer Sturmfestigkeit und ihrer großen Toleranz gegenüber Trockenheit jedenfalls als Ersatzbaumart für die Fichte.