Rückewege

Bei Rückewegen ist eine Bewegung des Erdreichs durch Bagger notwendig.

Im Gegensatz zur Rückegasse erfolgt beim Bau von Rückewegen eine Bewegung des Erdreichs. Mittels einer Planierraupe soll nach Entfernung des forstlichen Bewuchses eine ausgeglichene Fahrbahndecke entwickelt werden. Rückewege werden auf Hängen mit einer Neigung zwischen 25 und 60 Prozent gebaut. Für den Einsatz des Forsttraktors soll die Steigung bzw. die Neigung entlang eines Rückewegs 40 % nicht überschreiten. Dabei ist auch dieser Wert dem fahrerischen Können des Maschinenführers bzw. des Waldbesitzers anzupassen. Nur wenn man über ausreichend Erfahrung verfügt und sich auch zutraut, einen Forsttraktor samt beladenem Krananhänger über solche Neigungen zu steuern, können die Rückewege so steil angelegt werden. Die Rückung soll nicht zur Mutprobe werden!

Querprofil eines Rückeweges. Grafik: Der Forstwirt/Ulmer Verlag

Zunächst werden die Bäume geschlagen, die vor den Planierarbeiten unbedingt entfernt werden müssen, da die Rückearbeiten während des Trassenaufhiebs besonders schwierig sind. Die Bauausführung kann mit Planierraupen oder Baggern durchgeführt werden, wobei sich Bagger eher bewährt haben. Der Einbau der Abtragsmasse erfolgt schonender und sorgfältiger als bei der Planierraupe. Um die Fahrsicherheit zu erhöhen, erhält der Rückeweg eine starke Innenneigung, die bis zu 10 % betragen kann. Talseitig sollten neben dem Rückeweg Baumstümpfe und Bäume belassen werden, da diese bei der Rückung ein mögliches Abrollen von Stämmen verhindern. Für die Entwässerung werden alle 20 bis 30 m Querrinnen eingebaut.

Ebenso wie Rückegassen sind Rückewege als Ergänzung zum Forststraßennetz zu planen. Die Zubringung des Holzes erfolgt entweder händisch bergab mit dem Sappel oder bergauf mittels Seilwinde. Da mit der Seilwinde gearbeitet wird und Rückewege aufwendiger anzulegen sind, liegt der übliche Rückewegeabstand zwischen 100 und 200 m. Die Kosten für den Neubau eines Rückewegs liegen bei etwa 4 Euro pro Laufmeter.