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Pflanzverband

Teilflächenpflanzung.

Anordnung einer Teilflächenpflanzung.

Pflanzbedarf genau berechnen

Im Gegensatz zur Naturverjüngung und der Saat muss bei der Pflanzung der Waldbesitzer entscheiden, mit wie vielen Pflanzen der neue Bestand begründet werden soll. Abhängig ist die Pflanzenzahl natürlich von der Verjüngungsfläche ebenso wie von der Baumart. Die Pflanzendichte ist die Zahl der Pflanzen pro Hektar.

Bäume mit der Fähigkeit zur Astreinigung, wie die meisten Laubbaumarten, werden dichter gepflanzt als Nadelhölzer wie die Fichte, die ihre Totäste behalten. Die Entscheidung der Pflanzverbände muss gut überlegt sein, sie hat Einfluss auf Stabilität und Holzproduktion. Die getroffenen Entscheidungen können zwar geändert werden und sind nicht endgültig, allerdings kommt eine Änderung fast einer neuen Begründung gleich und ist daher mit hohen Kosten verbunden.

Die folgende Liste zeigt, wie mannigfaltig die Pflanzdichte auf die weitere Bestandsentwicklung Einfluss nimmt:

Baumzahlentwicklung: Je dichter die Jungwüchse aufwachsen, desto eher kommen sie über die kritische Höhe hinaus und sind als gesichert anzusehen, gleichzeitig ist aber auch der Ausfall an Bäumchen, die den internen Konkurrenzkampf nicht überleben, höher. Eng begründete Bestände bleiben – sofern nicht durch einen Eingriff stark die Stammzahl reduziert wird – stammzahlreich bis ins hohe Bestandsalter. Damit bleibt das Wachstum auf vergleichsweise viele Bäume verteilt, statt sich auf die besten Individuen zu verteilen, gleichzeitig sind die Kronen nicht in der Lage, sich auszubreiten und ihr volles Potential auszuschöpfen.

Durchmesserentwicklung: Die Durchmesser entwickeln sich besser in weit begründeten Verbänden, da die vorhandenen Ressourcen an Wasser und Nähstoffen auf weniger Bestandsmitglieder aufgeteilt werden.

Schaftform: Der Engbestand führt zu vollholzigen Bäumen. Abholzigkeit ist ein Holzfehler.

Volumen: Eng begründete Bestände produzieren weniger Volumen als weit begründete.

Angesichts der Nachteile, die der eng begründete Bestand mit sich bringt, scheint es vernünftiger, den Bestand weit – also mit weniger Pflanzen – zu begründen und diese in weiterer Folge durch Durchforstungen intensiv zu pflegen. Eng begründete Bestände verstärken noch den vorher bereits erwähnten Nachteil der Ineffizienz von Pflanzungen, dass eine große Zahl der gesetzten Pflanzen relativ bald aus dem Bestand ausscheiden.

Aber was ist jetzt eigentlich ein enger und was ein weiter Verband?

Baumart Pflanzzahl Weitverband/ha Pflanzzahl Engverband/ha
Eiche 7.000 15.000
Roteiche 3.000 10.000
Hainbuche 2.000 5.000
Ahorn 2.500 7.000
Esche 2.500 7.000
Kirsche 2.500 7.000
Linde 3.000 8.000
Fichte 2.000 5.000
Tanne 2.500 3.300
Douglasie 2.000 3.500
Kiefer 3.000 10.000
Lärche 1.300 2.500

Pflanzzahlen heimischer Baumarten.

Pflanzzahl und Abstand

In der Praxis wird nur selten eine Verjüngungsfläche zu finden sein, die genau einen Hektar misst. Aus der Pflanzzahl ergibt sich auch der Abstand der Pflanzen.

Beispiel: Fichtenbestand mit 2.500 Pflanzen/ha, Verjüngungsfläche mit einer Größe von 0,6 ha.

2.500 * 0,6 = 1.500 Pflanzen.

Pflanzabstand: 1.500 Pflanzen verteilen sich auf 6.000 m². Pro Pflanze stehen daher 4 m² zur Verfügung. Ein Quadrat mit einer Fläche von 4 m² hat eine Seitenlänge von 2 m. Daher ergibt sich ein Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen von 2 m.

Beispiel: Buchenbestand mit 8.000 Pflanzen/ha, Verjüngungsfläche 0,4 ha.

Pflanzahl: 8.000 * 0,4 = 3.200 Pflanzen.

Pflanzabstand: 4.000 m² / 3.200 Pflanzen = 1,25 m² Fläche pro Pflanze. Daraus ergibt sich ein Pflanzabstand von 1,11 m.

Die am weitesten verbreitete Verteilung ist die heutzutage die Pflanzreihe, in der in regelmäßigem Abstand Pflanzen gesetzt werden. Es gab auch Versuche mit verschiedensten geometrischen Mustern, die meisten haben sich als nicht praktikabel erwiesen. Die Pflanzreihe ergibt sich vor allem aus praktischen Gründen der Arbeitsgestaltung: In großen Forstbetrieben fiel es den Förstern leichter, die Qualität der Pflanzungen zu kontrollieren, indem die Reihen abgeschritten wurden. Für den Kleinwald ergibt sich, dass die Pflanzabstände nicht zentimetergenau eingehalten werden müssen. Auch spricht nichts gegen eine flächige Verteilung der Pflanzen – ähnlich wie im Naturwald – solange ein Mindestabstand zwischen den Pflanzen eingehalten wird.

Pflanzen im Klumpen

In modernen waldbaulichen Konzepten, wie der QD-Methode, wird auch nicht mehr die gesamte Verjüngungsfläche bepflanzt, sondern nur noch ein Teil der Fläche, sogenannte Klumpen. Ein Klumpen hat einen Durchmesser zwischen 5 und 7 m. Der nächste Klumpen ist mindestens 12 m entfernt. Die Pflanzzahlen im Klumpen liegt bei Schattbaumarten bei 40 Stück. Wird ein Mischbestand aus Licht- und Schattbaumarten begründet, dann befinden sich im Inneren des Klumpen 20 Lichtbäume und außen 10 Schattbäume. Zwischen den Klumpen lässt der Waldbesitzer die Naturverjüngung geschehen. Vor allem für den Kleinwald ist die Kombination aus Pflanzung und Naturverjüngung äußerst praktikabel, da einerseits durch die Klumpen die gewünschten Zielbaumarten in den Bestand eingebracht werden, gleichzeitig aber das Potential der Naturverjüngung genutzt wird.

Eine schon lange bekannte Form ist die Eichennesterpflanzung. Dabei werden im Inneren des Nestes Eichen gepflanzt, die von Hainbuchen umschlossen werden. Ein Nest besteht aus 21 Eichen und 16 Hainbuchen. Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanznestern liegt zwischen 10 bis 12 m. Die Hainbuchen sind dabei die dienende Baumart: Sie sollen das Absterben der Eichenäste fördern. Letzte Untersuchen zeigen, dass bei der Eichennesterpflanzung größere Pflanzen (ab 50 cm) sich besser entwickeln als kleine.