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Bekämpfung von Waldbränden

Hauptverantwortlich für die Waldbrandbekämpfung ist die Feuerwehr.

Die Feuerwehr löscht, der Waldbesitzer unterstützt

Wenn es brennt, kommt die Feuerwehr und löscht das Feuer. Bei Waldbränden ist es nicht ganz so einfach, denn im Vergleich zu Bränden in Siedlungsgebieten sieht sich die Feuerwehr bei Waldbränden einer Reihe von Herausforderungen gegenüber, die in anderen Einsatzszenarien so nicht vorkommen :

Ausbreitung des Feuers : Im Vergleich zu Hausbränden breiten sich Waldbrände sehr rasch aus, Bodenfeuer können in nur einer Stunde bis zu einem Kilometer weit wandern. Das bedeutet, dass in kurzer Zeit eine große Fläche vom Feuer betroffen sein kann. Im Gegensatz dazu gelingt es bei Siedlungsbränden meist, das Feuer so einzudämmen, dass es nicht auf Nachbarhäuser überspringt.

Feuerausbreitung. Grafik: Lisa Hager.

Verfügbarkeit von Wasser : Sind keine natürlichen Gewässer vorhanden, so ist die Feuerwehr auf das Wasser der Löschfahrzeuge angewiesen. Entsprechend muss die Bekämpfungsstrategie verändert werden. Im Unterschied zum Siedlungsgebiet ist Wasser bei Waldbränden ein knappes Gut, mit dem sparsam umgegangen werden muss.

Schwieriges Gelände : Waldbrände breiten sich hangaufwärts rascher aus als im flachen Gelände. Neben der körperlichen Anstrengung wird die Bekämpfung zusätzlich dadurch erschwert, dass die Fahrzeuge sich lediglich auf Forststraund eventuell entlang von Rückewegen bewegen können. Im Gebirge ist man daher oft auf die Unterstützung von Hubschraubern angewiesen, die aber spezielle Landemöglichkeiten für die Wasseraufnahme benötigen.

Brandausbreitung in Steillagen. Grafik: Lisa Hager.

Zusammenarbeit verschiedener Einheiten : Wegen der schnellen Ausbreitung von Waldbränden werden normalerweise mehrere Feuerwehren von der Einsatzzentrale alarmiert, die dann zusammenarbeiten müssen. Erschwert wird die Zusammenarbeit im Wald durch die verhältnismäßig große Fläche, auf der die Feuerwehreinheiten verteilt sind. Die Einsatzleitung steht daher vor der Herausforderung, den Überblick zu behalten.

Was der Waldbesitzer tun kann

Die Hauptaufgabe des Waldbesitzers liegt darin, das Waldbrandrisiko möglichst zu verringern. Hierzu dienen vor allem waldbauliche Maßnahmen sowie verschiedene technische Maßnahmen ( passierbare Straßen, Löschteiche ), um die Feuerwehren bei ihrem Einsatz zu unterstützen. Die aktive Brandbekämpfung obliegt aber den Feuerwehren! Lediglich im sehr unwahrscheinlichen Fall, dass sich der Waldbesitzer gerade in seinem Wald befindet, während ein Bodenfeuer ausbricht, kann versucht werden, mit Sand und Mineralboden den Brand zu löschen, bevor er sich großflächig ausbreitet. In allen anderen Fällen, also bei bereits bestehenden Feuern, unterstützt der Waldbesitzer die Feuerwehren am besten, indem er für Fragen der Einsatzleitung verfügbar ist. Wird es von der Feuerwehr angefragt, so können Waldbesitzer ( und im Fall von Forstbetrieben die dazugehörigen Forstarbeiter ) die Feuerwehr unterstützen, aber nur, wenn diese Aktivitäten mit der Einsatzleitung abgesprochen sind.

Eigenmächtige «Rettungsmaßnahmen» sind nicht hilfreich, sie behindern die Brandbekämpfung eher. Im schlimmsten Fall gerät der Waldbesitzer dadurch selbst in Not und muss gerettet werden.

Der Waldbesitzer kann die Feuerwehren wie folgt unterstützen :

— Anlegung von Schneisen, die eine Barriere für das Feuer darstellen sollen

— Zurverfügungstellung landwirtschaftlicher Maschinen für den Wassertransport

— Zurverfügungstellung von Pfluggeräten, um Wundstreifen anzulegen und das Feuer eindämmen zu können

— mittels Ortskundigkeit den Feuerwehren helfen, Zeit zu sparen und die Einsatzkräfte richtig zu verteilen

Drohnen sind ein modernes Mittel für Feuerwehren um sich einen Überblick über das Brandgeschehen zu machen.