• Home
  • /
  • Krananhänger im Straßeneinsatz

Krananhänger im Straßeneinsatz

Zurrgurte.

Zurrgurte dürfen nur an den dafür vorgesehen Ankerpunkte angebracht werden.

Grundlegendes beim Rundholztransport

Ursprünglich waren die Anhänger für den Transport im Wald gebaut und an einen Transport auf der Straße nicht gedacht. Die gesetzlichen Regelungen der Ladungssicherung gelten aber für alle Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen und somit auch für Kranwägen.

Die seitlichen Rungen dürfen durch anliegende Stämme nicht überragt werden. Ein eigenmächtiges „Verlängern“ der Rungen ist nicht zulässig. Um Höhlungen zu vermeiden, ist von außen nach innen zu laden. Die Ladung ist mittig zu überhöhen, wobei die Bogenhöhe maximal ¼ der Breite ausmachen darf.

Bei formschlüssigen Laden an die Stirnwand reichen zwei Zurrgurte mit einem Vorspannwert von mindestens 500 kg (Langhebelratsche) oder zwei Zurrwinden (. Ein Laden über die Stirnwand ist dabei nicht erlaubt. Wird wegen Überschreitung der Stützlast nicht an die Stirnwand geladen oder ist keine Stirnwand vorhanden, sind

– bis 2,5 m Stammlänge mindestens zwei Zurrmittel,

– bis 5,0 m mindestens drei Zurrmittel,

– bis 6,0 m mindestens vier Zurrmittel und

– je zusätzlicher angefangener 2,0 m ein zusätzliches Zurrmittel notwendig.

Bei entrindetem Rundholz, vereister Ware und Laubholz muss mit zusätzlichen Zurrmitteln niedergespannt werden. Querstege bzw. Zahnstegleisten erhöhen den Reibbeiwert erheblich.

Ankerpunkte:

Das Einhacken der Zurrgurte am Rahmen bzw. das Umschlingen von Ladung und Fahrzeugrahmen ist nicht ordnungsgemäß, da ein horizontales Verrutschen von Ladung und Gurt möglich wäre. Deshalb sind für landwirtschaftliche Krananhänger ausgewiesene Zurrpunkte mit mindestens 1.000 kg Zugfestigkeit zu fordern. Diesen Ankerpunkten sind meist Festigkeitsberechnungen hinterlegt und in der Betriebsanleitung beschrieben. Im LKW – Bereich sind Ankerpunkte mit Prüfkennzeichnungen versehen.

Sicherungsmaterial:

Einteilige Zurrgurten bestehen aus einer Ratsche und einem Gurtenband. Zweiteilige Gurten bestehen aus einem 2 – 12 m langen Gurtenband mit einem Haken. An der Ratsche befindet sich ein kurzes, nicht verstellbares Band ebenfalls mit einem Haken. Das Prüfetikett gibt Auskunft über die Höhe der übertragbaren Kräfte.

Mit dem Ratschenhebel kann eine Kraft von 50 kg auf die Wickelwelle ausgeübt werden. Der Gurt hat eine Spannkraft von 400 kg, nachdem dieser mit der Ratsche mit 50 kg festgezurrt wurde. Langhebelratschen übertragen größere Kräfte. Gurte und auch deren Prüfetiketten müssen unbeschädigt sein und bei Fahrzeugen mit einem höchstzulässigen Gesamtgewicht von mehr als 12 t eine Zugkraft von mindestens 2.000 kg aufweisen.

Mit Zurrketten lassen sich noch höhere Zugkräfte und Vorspannkräfte übertragen. Verwendet werden kurzgliedrige Rund- oder D-Profilstahlketten mit unterschiedlicher Güteklasse (G8–G12) und Kettennenndicke. Praktischer sind fix verbaute Zurrwinden, da diese höhere Vorspannkräfte ermöglichen.

Ast- und Strauchschnitttransport

Die Ladung darf die Ladefläche des Anhängers maximal 20 cm seitlich überragen. Die Gesamtbreite von 2,55m darf durch die Ladung jedoch nicht überschritten werden. Das Sichern und Zusammenziehen von Ästen ist oft schwierig und kräfteraubend. Einige Hersteller bieten Zusatzbleche an, die man in den Kranwagen einlegen bzw. einhängen kann und so einen muldenähnlichen Aufbau erhält. Andere Firmen bauen Kräne auf Anhänger wo Rungen mit Bordwandaufbauten kombiniert sind. Derartige Lösungen sind hilfreich und vielseitige einsetzbar.

Für alle Arten von Anhänger sind ausreichend große, stabile und „wasserdichte“ Stauboxen zum Lagern von Sicherungsmaterial notwendig.

Eile mit Weile

Die meisten im Umlauf befindlichen Kranwägen sind 10 km/h Anhänger. Um ohne Nummerntafel 25km/h schnell fahren zu dürfen müssen alle Räder des Anhängers mit der Betriebsbremse des Traktors auch bei abgestelltem Motor zu bremsen sein. Zusätzlich sind eine Feststellbremse, Fahrzeugaufschriften und eine vollständige Beleuchtung vorgeschrieben. Um Krananhänger anmelden zu können, ist eine Typisierung Voraussetzung. Viele der verbauten Ladekräne sind aufgrund mangelnder oder nicht vorhandener Sicherungsmöglichkeiten nicht zulassungsfähig. Abhilfe würden sogenannte Z-Kräne schaffen wie sie im LKW-Bereich üblich sind. Diese sind in Transportstellung mechanisch verriegelt und lasten nicht ungesichert auf der Ladung. Da diese Konstruktion einen höheren Schwerpunkt und mehr Gewicht hat, sind die Anhängerachsen nach vorne zu verlegen um im leeren Zustand das Kipprisiko zu mindern.

Krananhänger

Auch wenn die Fahrbahneigenschaften wesentlich besser sind im Wald: Rasen mit dem Krananhänger ist auch auf öffentlichen Straßen untersagt.