Bringung

Vom Schlägerungsort zum Lagerplatz

Unter der Bringung versteht man den Transport des geschlägerten Holzes vom Fällort bis zur Forststraße bzw. dem Holzlagerplatz. Die technischen Möglichkeiten der Holzbringung sind vielfältig:

  • Bringung durch den Bodenzug mittels, Pferd, Seilwinde oder Forstspezialschlepper
  • Bringung durch ein Trägerfahrzeug wie Krananhänger oder Forwarder
  • Bringung durch Seilkran
  • Bringung durch Hubschrauber
  • Bringung durch die Schwerkraft (Riesen, Logline)
  • Bringung durch Wasserkraft (Flößerei)

In der heutigen forstlichen Praxis sind der Bodenzug sowie der Transport durch ein Transportfahrzeug die Methoden, die am häufigsten angewandt werden. Im bäuerlichen Wald überwiegen der Bodenzug durch die Seilwinde sowie durch den Krananhänger. Die Bringung durch Seilkräne wird nur dort angewandt, wo steile Hanglagen keine andere Bringungsmethode zulassen oder die Bodenverhältnisse so feucht sind, dass ein Befahren der Waldfläche aus ökologischen Gründen nicht vertretbar ist. Die Flößerei hat in Mitteleuropa keine Bedeutung mehr.

Bringungsvarianten

Ablauf des Holztransports. Grafik: Der Forstwirt/Ulmer Verlag

Mechansierung in der Waldwirtschaft

Bevor sich die Mechanisierung in der Forstwirtschaft durchgesetzt hat, wurde auf menschliche und vor allem auf tierische Muskelkraft gesetzt. Mittlerweile überwiegt aber der Einsatz von Maschinen bei der Bringung.

Baumverfahren

Beim Baumverfahren wird der Motorsäge gefällt, die gesamten Bäume zum Aufarbeitungsplatz gerückt und dort aufgearbeitet und sortimentiert.  Grafik: Der Forstwirt/Ulmer Verlag

Sortimentverfahren

Beim Sortimentverfahren wird mit der Motorsäge gefällt, aufgearbeitet und sortimentiert. Die einzelnen Sortimente werden zum Abfuhrweg gerückt und an der Forststraße gelagert. Grafik: Der Forstwirt/Ulmer Verlag

Stammverfahren

Beim Stammverfahren wird mit der Motorsäge gefällt und die Krone abgetrennt, die einzelnen Stämme werden zum Aufarbeitungsplatz gerückt und dort aufgearbeitet und sortimentiert. Grafik: Der Forstwirt/Ulmer Verlag

Ursache Wirkung Abhilfe
Seitliches Umstürzen des Forsttraktors durch Querfahrt im steilen Gelände Verletzung des Maschinenführers Nur vertretbare Geländeneigungen befahren, Gleitschutzketten verwenden
Umstürzen des Forsttraktor durch seitlichen Zuzug Verletzung des Maschinenführers Forsttraktor in Zugrichtung aufstellen, tiefer Seilauslauf, Einsatz von Umlenkrollen, Forsttraktor während des Zuzugs beobachten
Überschlagen nach hinten durch zu hohe Last, speziell bei Bergauffahrt Verletzung des Maschinenführers Last tief anhängen, steile Bergauffahrten vermeiden, Frontgewichte anbringen
Versagen der Bremsanlage Unkontrollierte Bergabfahrt, Verletzung des Maschinenführers Bremsen laufend kontrollieren
Lenkradschlagen Handverletzung Lenkrad nur von außen anfassen
Wegziehen oder Umstürzen des Forsttraktors beim Seilwindeneinsatz Verletzung des Maschinenführers Bergstütze absenken, Seilwindenzugkraft dem Forsttraktor anpassen
Zugseil- oder Kettenriss Verletzung des Maschinenführers Schutzgitter hinter dem Fahrersitz, beschädigte Seile reparieren oder austauschen, Lasten dem Zugvermögen anpassen
Bewegung der Last Verletzung von Hilfskräften Sicherheitsabstand einhalten, Seilverlauf beobachten und für hindernisfreie Seiltrasse sorgen
Seileinlauf bei Seilwinde Handverletzung Laufendes Seil nie berühren
Einzeldrahtbrüche Handverletzung Handschuhe verwenden
Arbeit mit Umlenkrollen, Bruch der Rolle Verletzung der Hilfskräfte oder des Maschinenführers Niemals im Seilwinkel aufhalten, Rollen zur doppelten Belastung dimensionieren
Ausschwenken der Last bei Kurvenfahr Verletzung des Maschinenführers Langsam in Kurven ein- und ausfahren
Abrollende Hölzer beim Seilzug Verletzung des Maschinenführers Genügend Abstand halten, Fernbedienung benutzen
Festsitzende Last beim Seilzug Verletzung des Maschinenführers durch schnellende Lastbewegung Hindernisfreie Seiltrasse benutzen, festsitzende Lasten nur bei entspanntem Seil lösen

Unfallursachen bei der Bringung.

Seilkran

Die Bringung per Seilkran wird im Hochgebirge sowie auf besonders sensiblen Waldflächen wie etwa Mooren eingesetzt.