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FAQs Waldpflege

Warum ist die Waldpflege notwendig?

In einem Wirtschaftswald sollen Bäume mit möglichst geraden und astfreien Stämmen heranwachsen damit sie für die Produktion von Bau- und Möbelholz verarbeitet werden können. Die Waldpflege soll aber auch die natürliche Auslese im Wald unterstützen. Deshalb werden kranke und schlecht entwickelte Bäume entnommen damit gesunde und vitale Bäume mehr Ressourcen (Licht, Wasser, Nährstoffe) erhalten. Je gepflegter ein Wald, desto stabiler und widerstandsfähiger ist er.

Welche Arten von Waldpflege gibt es?

Bei der Durchforstung werden einzelne Bäume entnommen, welche kränklich sind und/oder eine schlechte Holzqualität aufweisen. Durch diese Maßnahme sollen die sogenannten Z-Bäume (Zukunftsbäume) in ihrem Wachstum gefördert werden.

Beim Kahlschlag wird der Großteil der Bäume entnommen, da sie erntereif sind. Heutzutage entstehen aber viele Kahlschläge vor allem als Folge von Schadereignissen wie Windwurf oder Borkenkäfer.

Welche ökologischen Effekte hat die Waldpflege?

Werden Bäume entnommen, so reagieren Wald und Standort drauf. Es fällt mehr Licht in den Bestand, wodurch das Wachstum gefödert wird. Die Durchforstung beeinflusst auch den Boden, indem die Bodentemperatur ansteigt und auch mehr Bodenwasser verfügbar ist. Mit der Entnahme von Bäumen wird die Kronenfläche verringert und somit die Fläche, auf der der Niederschlag anhaftet: Nach einer Durchforstung fällt also mehr Niederschlag auf den Boden. Bodenpflanzen reagieren ebenfalls sehr rasch auf die vermehrte Sonnenstrahlung. Wesentlich ist der Grad der Eingriffstärke, also wieviele Bäume entnommen werden. Wird zu stark durchforstet, kann es auch zu negativen Effekten kommen.

Sind Kahlschläge ökologische Wüsten?

Auch im Naturwald kommt es zum flächenhaften Absterben von Bäumen, etwa durch Waldbrände, Lawinen oder starke Stürme. Ein Kahlschlag ist vergleichbar mit solchen Ereignissen. Eine Reihe von Tier- und Pflanzenarten haben sich auf diese Freiflächen spezialisiert und besiedeln diese. Vor allem Vertreter der Bodenpflanzen wie Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica) und Sauerklee (Oxalis acetosella) sind rasch bei der Besiedelung von Freiflächen. Das gelingt ihnen deshalb, weil im Waldboden Samen schlummern, die nur darauf warten, dass der Waldboden nicht mehr von Fichten und Buchen beschattet wird. Es ist dabei unerheblich, ob ein Windwurf oder die Motorsäge den Baum zu Fall bringen: Die Bodenpflanze wächst rasch heran und nutzt den plötzlich freien Raum. Aber auch viele Tierarten profitieren von der Freifläche.

Es darf aber nicht verschwiegen werden, das bei Kahlschlägen auch negative Effekte auftreten können. Wie schwerwiegend diese sind hängt vor allem von der Größe des Kahlfläche ab. Je kleiner der Kahlschlag ist, desto leichter gelingt auch die Wiederbewaldung.

Weidenröschen auf einer Kahlfläche nach einem Waldbrand.

Warum überlässt man den Wald nicht einfach der Natur?

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff mit vielen positiven Eigenschaften. Der Einsatz von Holz als Baustoff oder im Möbelbau hilft dabei der Atmospähre Kohlenstoff zu entziehen und zu speichern. Dafür müssen die Stämme aber über eine gewisse Holzqualität verfügen und diese wird durch die Waldpflege erreicht.

Für die Produktion von qualitativ hochwertigem Holz braucht es die Waldpflege.