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Einsatztipps Seilwinde

Die Breite der Rückegassen ist abhängig vom Rückemittel.

Vom Sappel zur Seilwinde

Durch die Vorrückung werden mittels Sappel die Sortimente gesammelt und für die Rückung vorbereitet. Die einzelnen Bloche sind dabei auf Unterlagen so zu lagern, das Würgeschlingen oder Ketten mühelos durchgezogen werden können. Diese Bündel werden neben der Rückegasse fischgrätenartig gelagert. Die Vorrückung gibt auch die Möglichkeit, die Arbeitsbelastung zu verändern und die Arbeit abwechslungsreich zu gestalten. Das Holz soll so gelagert werden, dass das starke Ende in Abfuhrrichtung liegt. Pro Bündel sollte nur ein Sortiment enthalten sein, um die Arbeit bei der Holzlagerung zu erleichtern. Die Bündelgröße soll sowohl der Schlingengröße, als auch der Breite der Rückegasse und nicht zuletzt der Zugkraft der Seilwinde angepasst sein.

Sind einzelne Sortimente zu massiv, um mit dem Sappel vorgerückt zu werden, so sind sie per Seilzug vorzurücken. Die Sortimente werden von der Seilwinde in die Rückegasse gezogen, bis sie am Rückeschild der Seilwinde angekommen sind.

Beim Seilzug ist folgendes zu beachten:

  • Der Arbeitsfortschritt sollte entgegen der Rückerichtung erfolgen, das heisst die ersten Sortimente die gerückt werden, liegen am weitesten entfernt
  • Die Fuhren sollen aus gleichen Sortimenten gebildet werden
  • Der Seilzug soll möglichst geradlinig erfolgen, um Schäden am Bestand zu vermeiden
  • Sind Kette oder Seilschlinge zu lang, kann die Last doppelt umschlungen werden, dadurch wird das Ausschlüpfen von Einzelhölzern verhindert
  • Die Last soll zuerst von der Kette gewürgt und danach erst gezogen werden
  • Anschlagmittel sind bei der Rückung zu verwenden, keinesfalls darf das Zugseil als Würgeseil verwendet werden
  • Beim Bergabseilen darf der Traktor nicht in der Falllinie unter der Last positioniert sein
  • Schrägfahrten unter Last sind mit dem Traktor zu vermeiden
  • Bei Arbeiten mit Umlenkrollen müssen die Bäume und Stöcke, an denen Umlenkrollen befestigt werden, entsprechend gesund sein. Neben einem Durchmesser von über 50 cm sollten die Bäume auch über eine gesunde, vitale Krone verfügen

Danach werden die Bloche zur Forststraße bzw. zum nächstgelegenen Holzlagerplatz transportiert. Begünstigt wird die Rückearbeit durch trockenes Wetter sowie Frost, da hier die Bodenverhältnisse günstiger sind für den Holztransport. Je lehmiger der Boden ist, desto wichtiger ist es bei Frost oder Trockenheit zu rücken. Bei feuchter Witterung und vernässten Böden darf die Rückung nicht durchgeführt werden, da es zu irreparablen Schäden des Waldbodens kommen kann. Um den Bodendruck zu verkleinern, kann die Rückegasse mit Reisig ausgelegt werden. Idealerweise sollen bereits vorhandene Wege und Rückegassen genutzt werden. Ist es notwendig neue Rückegassen anzulegen, sind die Schneisen festzulegen und zu kennzeichnen. Mit dem Forsttraktor darf sich nur entlang der Rückegassen bewegt werden, für den seitlichen Zuzug sind Seilzuggassen zu verwenden. Das gilt auch für Kahlschläge, auch hier darf sich der Forsttraktor nur entlang der Rückegasse bewegen um eine Bodenverdichtung zu vermeiden. Allfällige Hindernisse in der Gasse sind bereits vor Betriebsbeginn zu entfernen. Die Gassenbreite entspricht der Breite des Forsttraktors plus 1 m beim Seilwindeneinsatz, beim Krananhänger 2 m. Rückegassen sollten auch nicht entlang von Grundstücksgrenzen verlaufen, da die Gefahr besteht das beim Holztransport Grenzsteine oder Markierungen beschädigt werden.

Beim Seilzug muss der Stamm zuerst von der Kette gewürgt werden und dann erst gezogen. Das Zugseil selbst darf nie zum Ziehen verwendet werden.