Walnuss

Die Walnuss wurde wegen ihrer Frücht in Mitteleuropa eingeführt. Foto: Piero Amorati/bugwood.org

Was haben Robinie, Douglasie und Götterbaum gemeinsam? Sie sind allesamt exotische Baumarten, die von Naturschützern kritisch gesehen werden und den Ruf besitzen, die heimischen Arten zu verdrängen. Die Walnuss (Juglans regia) hat das schon hinter sich. Obwohl sie ursprünglich aus Mittelasien stammt, wird sie in der breiten Öffentlichkeit als heimisch angesehen. Die Walnuss wurde durch die Römer in Europa angesiedelt. Lange Zeit wurde sie nur als Parkbaum genutzt, bis sie schließlich im 8. Jahrhundert Zuspruch von höchster Stelle bekam: Karl der Große empfahl den vermehrten Anbau der Walnuss. In der Neuzeit ist die Walnuss nur noch selten im Wald anzutreffen.

Die Walnuss kann bis zu 30 m an Höhe erreichen. Dank ihrer Pfahlwurzel ist sie äußerst resistent gegenüber Stürmen. Die Walnuss ist eine absolute Lichtbaumart. Steht sie in Konkurrenz mit Schattbaumarten wie Tanne oder Buche, so muss sie gefördert werden, um ihr ganzes Potential ausschöpfen zu können. Am besten gedeiht sie auf tiefgründigen, frischen und nährstoffreichen Lehm- und Tonböden. Sehr trockene und nährstoffarme Böden bekommen ihr nicht. Sie ist in der Lage, Überflutungen für mehrere Wochen zu überstehen. Auf idealen Standorten erreicht sie erstaunliche Wuchsleistungen, auf Schweizer Versuchsflächen liegt der durchschnittliche jährliche Holzzuwachs bei 13 Festmetern. Die größte Gefahr für die Walnuss ist Spätfrost, daher verbietet sich der Anbau in solchen Regionen.

Rinde der Walnuss.

Unterhalb der Walnuss ist der Boden meist nicht bewachsen. Über die Blätter gibt der Baum Hemmstoffe ab, die auf andere Pflanzen keim- und wachstumshemmend wirken. In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet bildet die Walnuss deshalb auch typischerweise Reinbestände aus.

Im Wald kommt die Walnuss vor allem als Einzelbaum vor, da sie sich aus Naturverjüngung, die aus Vogelsaat stammt, entwickelt. Für eine waldbauliche Nutzung wird aber die Pflanzung von geeigneten Herkünften empfohlen. Idealweise wird sie in Beständen von Lichtbaumarten oder in stark aufgelichteten Beständen von Schattbaumarten eingebracht, und zwar in Gruppen, die eine Größe zwischen 5 und 7 m haben und etwa 30 bis 40 Jungpflanzen umfassen. Für ihr weiteres Wachstum benötigt sie viel Licht, weshalb die Krone freigestellt werden muss. Für beste Holzqualitäten sollte sie bis auf 7 m geastet werden. Bei richtiger Herkunftswahl und entsprechender Pflege erreicht sich nach einer Umtriebszeit von nur 70 Jahren Durchmesser bis zu 50 cm.

Das Walnussholz setzt sich aus einem helleren Splint mit graubraunem bis schwarzbraunem Kern zusammen. Das Holz ist schwer, mittelhart, zäh und wenig elastisch. Tischler und Zimmerleute verwenden das Walnussholz für hochwertige Möbel und Innenausstattungen und als Furnier. Besonders begehrt ist das Holz im Übergangsbereich zwischen Stamm und Wurzel, weshalb auf Wertholzsubmissionen Bloche mit Wurzelwerk zu finden sind. Generell gilt Walnussholz als eines der wertvollsten Hölzer. Auf Submissionen werden je nach Qualität Erlöse von mehreren hundert bis tausend Euro pro Festmeter erzielt.