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Rückung mit dem Krananhänger

Krananhänger

Vor allem bei Landwirten sind Krananhänger sehr beliebt. Foto: Holzleitner

Schonende Bringung dank des Krananhängers

Krananhänger sind für die Rückung von Holzsortimenten unterschiedlicher Dimension ab der Rückegasse einsetzbar. Je nach Transportdistanz wird das Holz dabei bis zum Lagerplatz oder bis ins Sägewerk transportiert. Der wesentliche Vorteil gegenüber der konventionellen Traktorrückung im Bodenzug liegt darin, dass Boden, Bestand und Holz geschont werden. Krananhänger verfügen auch über eine gute Geländegängigkeit. Mit angetriebenen Hängern können Hangneigungen bis zu 35 % befahren werden. Ohne Antrieb begrenzen die Eigenschaften des Zugfahrzeuges die Einsatzmöglichkeiten, als Richtwert werden 20 % Geländeneigung genannt. Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist, dass im Gegensatz zum Rücken über Boden mit Traktor und Winde das Holz beim Transport mit dem Krananhänger sauber und unbeschädigt bleibt. Der Einsatz eines Kranhängers erlaubt auch die exakte Sortierung und bessere Ablage des Holzes. Der optimale Einsatz verlangt aber geschulte und geübte Maschinenführer. Beim Betrieb des Krananhängers sind eine Reihe von Sicherheitsvorschriften einzuhalten.

Krananhänger

Beim Beladen muss sorgfältig gearbeitet werden. Foto: SVB

Vorteile gegenüber dem Bodenzug

  • Schneller Transport des Holzes von der Rückegasse zum Lagerplatz
  • Kleinmengen können auf einen zentralen Lagerplatz konzentriert werden
  • Keine Beschädigung von Rückegasse und Forststraße durch Holz, das auf dem Boden schleift
  • Platzsparende Lagerung, getrennt nach Sortimenten
  • Holztransport bei Kurzstrecken bis ins Sägewerk möglich
  • Tägliche Manipulation von Brennholzsortimenten
  • Möglichkeit, mittels Drallkegel oder Spaltzange Energieholz zu spalten und an einem geeigneten Ort für die Trocknung zu lagern

Beim idealen Einsatz des Krananhängers wird das Holz per Sappel vorgerückt und in Bündeln an der Rückegasse abgelegt und schließlich vom Krananhänger aufgenommen und abtransportiert. In manchen Fällen kann es aber notwendig sein, dass der Krananhänger mit der Seilwinde kombiniert werden muss. So ist es bei Starkholz, vor allem im Laubholz, möglich, das einzelne Bloche zu schwer sind, um sie mit der Hand vorzurücken. Dann ist der kombinierte Einsatz von Seilwinde, die die einzelnen Sortimente zur Rückegasse vorrückt, und dem Krananhänger, der die weitere Rückung durchführt. Der Krananhänger ist aber nicht zum Vorrücken gedacht: Mit dem Kran soll das Holz in den Rungenkorb abgelegt werden, aber nicht zur Rückegasse vorgerückt werden!

Krananhänger dürfen nur bis zum oberen Rand des Schutzgitters beladen werden, da sonst die Gefahr besteht, dass Stämme rutschen und den Maschinenführer schwer verletzten. Außerdem sind aufgrund der Einsatzbedingungen und des Transportgewichts Krananhänger mit einer Fremdbremsanlage auszustatten. Wird der Krananhänger auf öffentlichen Straßen verwendet, muss er den kraftfahrerrechtlichen Bestimmungen entsprechen.

Bei niedrigen Temperaturen erhöhen sich der Verschleiß von Dichtungen sowie die Gefahr von Schlauch- und Metallbrüchen. Bei solcher Witterung darf die Hubkraft des Krans nicht bis zum Maximum ausgeschöpft werden. Bei hohen Temperaturen sollte auf die Temperatur des Hydrauliköls geachtet werden. Ist diese zu hoch, leidet die Ölqualität, und es kann zu Schädigungen der Dichtungen kommen.

Vor der Inbetriebnahme ist der Ladekran vom Maschinenführer ausführlich zu kontrollieren. Dabei soll besonders auf Lecke, Brüche und andere Defekte geachtet werden. Alle Funktionen sind zu überprüfen, so soll auch der Kran in alle Richtungen ausgefahren werden. Allfällige Mängel sind zu beheben, wie etwa der Austausch von lecken Hydraulikölen. Erst nach Behebung solcher Mängel darf der Krananhänger eingesetzt werden.

Krananhänger in der Praxis

Richtige und falscher Aufbau von Holzpolter für den Krananhängereinsatz. Grafik: Der Forstwirt/Ulmer Verlag