Logline

Steilhang

Die Logline ist aufgebaut, das Holz geschlägert: alles bereit für die Rückung hangabwärts.

Eine Rutsche für Holz

Die Durchforstung ist beendet und die Bloche warten auf ihren Transport zur Forststraße. Der steile Hang und die geringe Holzmenge lassen die Rückung aber zu einer Herausforderung werden. Viele Waldeigentümer scheuen Erstdurchforstungen in steilen Beständen ob der damit verbundenen Kosten. Für den Seilkraneinsatz sind die Holzmengen zu klein und beim Bodenzug würde der Waldboden zu stark leiden. Die mangelnde Pflege führt aber langfristig zu instabilen Beständen und erhöht das Risiko eines Schadens. Eine Alternative für solche speziellen Bringungslagen stell die Logline dar.

Die Riese, die in Bayern Loite und in der Schweiz Laaß gennant wird, ist eine Rinne, die aus verschiedenen Materialien wie Holz, Stahlblech oder Kunststoff  gefertigt werden kann.  Die Logline ist eine Kunstoffriese. Sie funktioniert wie eine Kinderrutsche: in die Riese werden die Holzstämme gelegt und hangabwärts Richtung Forststraße transportiert. Mit einer Obergrenze von 35 cm Durchmesser ist sie für Durchforstungen konzipiert. Damit der Holztransport auch wirklich flutscht ist ein Mindestgefälle von 15 % notwendig.  Die Halbschalen bestehen aus Polyäthylen und sind daher verhältnismäßig leicht. Rund 20 kg wiegt eine Halbschale. Für ein eingespieltes Team geht der Aufbau sehr rasch vonstatten. Sind die Halbschalen erstmal miteinander verbunden kann mit dem Liefern begonnen werden.

Steilhang

Bei zu starker Neigung müssen Bremsvorrichtungen angebracht werden.

Altbewährtes Transportkonzept

Ein wesentlicher Vorteil der Logline ist die schonende Rückung. Da sich die Stämme in den Halbschalen nach unten bewegen, werden weder Boden noch der verbleibende Bestand beschädigt. Gerade in jungen Beständen ist eine schonende Rückung von großer Bedeutung.

Bei den historischen Vorgängern der Logline war weniger der schonende Holztransport wichtig, als der geregelte Bergabtransport des Holzes.  In der alpinen Waldwirtschaft spielten Riesen jahrhundertelang eine wichtige Rolle. Zu Zeiten, in denen ganze Waldgebiete noch gänzlich unerschlossen waren, war der Transport über Flüsse die einzige Möglichkeit, das geschlägerte Holz aus dem Wald zu bringen. Dazu mussten die Bloche aber erstmal in den Fluss gebracht werden. Das geschah ebenfalls über Riesen, die aus Holz gefertigt waren. Diese Arbeit brauchte nicht nur gehörig Muskelschmalz. Es wurden auch große Mengen an Holz für den Bau der Holzriesen benötigt. Daher zahlte sich der Einsatz von Holzriesen nur bei Schlägerungen aus, bei denen auch dementsprechend viel Holz anfiel. Bei der damals gängigen Praxis der Waldbewirtschaftung stellt das aber kein Problem dar: Ganze Hänge wurden kahlgeschlagen. Mit dem Einzug der geregelten Forstwirtschaft wurden die Kahlschläge aber kleiner. Und die Holzriesen verloren an Bedeutung.

Alternative Rückemethode

Auch die Kunststoffriese kommt heute nur noch selten zum Einsatz. Unter vielen Forstleuten hat die Riese den Ruf zu arbeitsaufwändig und zu gefährlich zu sein. Beim Liefern muss aufmerksam gearbeitet werden. Erst nachdem ein Stamm am Ende der Riese entfernt worden ist, darf der nächste abtransportiert werden. Auch darf während des Holztransports niemand die Riese queren oder gar begehen. Ist der Hang zu steil, dann können Stämme rausgeschleudert werden. Deshalb sind Bremsvorrichtungen einzubauen. Neben dem schonenden Transport gibt es noch einen weiteren Vorteil: das Astmaterial und die Kronen verbleiben im Bestand.

STeilhang

Bei der Rückung mit der Logline werden die Bloche so geschlägert, das sie sich fischgrätenförmig im Bestand verteilen.