Nadelbäume

Nadeln wie die der Lärche sind eine evolutionäre Anpassung an trockene Jahreszeiten und helfen dabei die Verdunstung von Wasser einzudämmen. Aus botanischer Sicht handelt es sich bei Nadeln aber um angepasste Blätter. Foto: Anna Bogush/shutterstock

Die Koniferen oder Nadelhölzer (Coniferales, häufig auch Pinales), auch Kiefernartige genannt, sind die größte heute noch lebende Gruppe der Nacktsamigen Pflanzen. Ihre Samenanlagen sind nicht durch Fruchtblätter geschützt. Nadelholzgewächse gibt es fast überall auf der Welt. In ihren nördlichen Habitaten sind die Nadelholzgewächse oft die dominierenden Pflanzen, zum Beispiel in der Taiga, dem borealen Nadelwaldgürtel. Nadelholzgewächse sind häufig Pionierpflanzen, die auf Böden wachsen, die Samenpflanzen anderer Ordnungen nur unzureichende Wachstumsbedingungen bieten. Auf guten Böden werden Nadelholzgewächse dagegen häufig von diesen verdrängt. So fehlen Nadelholzgewächse in den tropischen Wäldern Zentralafrikas und Amazoniens. In hochgelegenen tropischen Regenwäldern, wie man sie etwa in Südostasien findet, kommen Nadelholzgewächse dagegen vor.

Die heute lebenden Nadelholzgewächse sind holzige Pflanzen, die meisten Arten sind Bäume. Die Wuchshöhe von ausgewachsenen Koniferen reicht von weniger als einem Meter bis über einhundert Meter. Die am höchsten wachsende Art ist der Küstenmammutbaum (Sequoia sempervirens), das höchste lebende Exemplar hat eine Stammlänge von 115,60 Meter. Das größte Volumen hat ein Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum), mit 1486,9 Kubikmetern. Das entspricht dem Holzvorrat von 1,5 ha Fichtenwald in Mitteleuropa.  Der dickste Nadelbaum ist eine in Mexiko stehende Mexikanische Sumpfzypresse (Taxodium mucronatum) mit einem Stammdurchmesser von 11,42 Metern. Der älteste Baum ist ein 5068 Jahre altes Exemplar der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva).

Grundsätzlich unterscheidet sich der Kronenaufbau der Nadelbäume von dem der Laubbäume. Dieser entsteht, weil die Äste der Nadelbäume zur Spitze hin aufwärts gebogen sind. Aus der Abstufung des Längenzuwachses der Äste ergibt sich zumindest bei jüngeren Bäumen eine regelmäßig kegelförmige Krone. Daran kann man bei jungen Bäumen auch das Alter bestimmen.

Die Blätter der meisten Nadelbäume sind lang, dünn und nadelförmig. Bei der Mehrzahl der Nadelholzgewächse sind die Blätter spiralig um die Zweige angeordnet. Die Spaltöffnungen der Blätter, die dem Gasaustausch dienen, sind in Linien oder Haufen auf den Blättern angeordnet. Sie können bei kalter oder sehr trockener Witterung geschlossen werden. Bei der Mehrzahl der Gattungen sind die Blätter immergrün und bleiben an den Pflanzen für mehrere Jahre, bis sie abfallen. Aber einige Gattungen wie die Lärchen (Larix), sind laubabwerfend, sie verlieren ihr Laub im Herbst und sind während des Winters blattlos.