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Was tun beim Schlangenbiss?

Aussaugen und aufstechen, das kennen wir aus Hollywoodfilmen. In Wahrheit verschlimmern diese „Therapiemethoden“ aber nur noch alles anstatt zu helfen.

Giftschlangen beißen zu, wenn sie sich bedroht fühlen und keine Möglichkeit zur Flucht haben. Etwa die Hälfte aller Bisse sind sogenannte Trockenbisse, bei denen die Giftschlage kein Gift absondert. Weil Schlangen einige Zeit benötigen bis ihr Körper Gift produziert und während dieser Zeit keine Beute geschlagen werden kann, wollen die sie es für einen Verteidigungsbiss nicht „verschwenden“. Ob es sich aber um einen Giftbiss oder einen Trockenbiss handelt, lässt sich für den Laien nicht feststellen. Daher gilt nach einem Schlangenbiss: so schnell wie möglich in das nächste Krankenhaus. Bis dahin soll der Biss mit einem Filzstift markiert werden und die Uhrzeit vermerkt werden. Außerdem soll der betroffene Körperteil möglichst ruhigstellt werden. Aussaugen, Ausschneiden oder Abbinden sind hingegen kontraproduktiv. Schlangengift kann durch das Öffnen der Wunde zum Ausbluten der gebissenen Person führen, weil sich die Bisswunde nicht an der Oberfläche befindet, sondern das Gift etwa 3 cm tief im Gewebe deponiert wird. Ein Aufschneiden der Wunde müsste ebenfalls 3 cm tief erfolgen und hat zur Folge, dass der Gebissene verbluten kann. Auch der Versuch von Aussaugen führt kaum, oder nur zu geringem Teil zum gewünschten Erfolg. Jede Manipulation an den gebissenen Gliedmaßen erhöht lediglich den Puls und führt dazu, dass das Gift schneller in die Blutbahn gelangt. Abbinden, eine Stauung des Blutes, oder ein Druckverband sind nach neusten Erkenntnissen nicht wirksam.

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Giftschlangen in Mitteleuropa

Die gute Nachricht zuerst: In Mitteleuropa gibt es nur drei giftige Arten. Überhaupt ist ein Schlangenbiss kein Grund in Panik zu verfallen, seit 1960 gab es nur einen Todesfall durch einen Schlangenbiss, wobei es sich bei der Betroffenen um eine 81jährige Rentnerin handelte. Da Schlangen Kaltblüter sind halten sie sich gern an sonnigen, warmen Stellen auf. Das bedeutet aber nicht das sie nicht im Wald anzutreffen sind, sowohl in lichten Wäldern (Kiefer, Eiche) als auch auf Kahlschlägen, Böschungen und Holzlagerplätzen kann man sie antreffen. Diese drei Arten können einem Menschen gefährlich werden:

Die Kreuzotter hat ein unverwechselbares Muster am Rücken und einen breiten Kopf. Weibchen sind braun-schwarz gemustert, Männchen grau-schwarz. Es gibt auch schwarze Exemplare, die zumeist in höheren Lagen leben und die man Höllenottern nennt. Kreuzottern lieben sonnige Plätze, wollen sich aber auch schnell in ein sicheres Versteck verkriechen können.

Die Sandviper ist die giftigste Schlangenart in Mitteleuropa. Hauptsächlich lebt sie im Süden Österreichs in Kärnten und der Steiermark. Man hat aber auch schon Exemplare in Tirol und im Burgenland gesichtet. Gut zu erkennen ist sie an dem Horn an der Nasenspitze.

Die Aspisviper mag es gerne warm. Es gibt sie in verschiedenen Farbnuancen und sie wird bis 90 cm lang. Erkennbar ist sie am deutlich abgesetzten Kopf und die Schilder über den Augen bilden eine deutliche Kante. Diese Art ist giftiger als die Kreuzotter, kommt aber in Österreich fast nicht vor. Häufiger lebt sie in Südtirol, Slowenien, in der Schweiz und in zwei Tälern des südlichen Schwarzwalds.