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Durchforsten: Mehr als nur Bäume entnehmen

Die Durchforstung fördert die besten Bäume im Bestand. Dadurch ändern sich aber auch die ökologischen Bedingungen: Licht, Wasser und Temperatur sind Indikatoren dafür, ob zu stark eingegriffen wurde.

Auch wenn mancher Waldbesitzer es anders sieht: die Waldpflege ist unverzichtbar. Mit ihrer Hilfe wird nicht nur das Bestandeswachstum auf die besten Bäume konzentriert, sie steigert auch die Stabilität. Und die Bäume wachsen besser: die Jahrringbreiten nach einer Durchforstung sind deutlich größer, da für die verbliebenen Bäume mehr Licht und Nährstoffe zur Verfügung stehen. Die Durchforstung beeinflusst aber nicht nur den Bestand, sondern auch den Standort selbst.

Monokultur

Ungepflegte Fichtenmonokulturen sind besonders instabi und wegen der kleinen Kronen auch kaum produktiv.

Mäßig und oft

Gut gemeint ist das Gegenteil von gut, so sagt ein Sprichwort. Das trifft auch auf die Durchforstung zu. Ist der Eingriff zu stark gewählt, kann er kontraproduktiv sein: Anstatt die Z-Bäume zu fördern, profitiert die Bodenvegetation von der Pflegemaßnahme. Oder die Z-Bäume, die eigentlich Wertholz produzieren sollten, erleiden einen Sonnenbrand, da plötzlich zu viel Licht in den Bestand dringt. Um das zu verhindern, hilft es dem Waldbesitzer, sich an der natürlichen Bestandesentwicklung zu orientieren: Seit frühester Jugend stehen Bäume ständig in Konkurrenz miteinander. Durch diese Konkurrenz sterben laufend Bäume ab und die Stammzahl verringert sich. Im Naturwald geht dieser Prozess langsam vor sich: es kann Jahre dauern bis ein Baum komplett abgestorben ist und von Wind oder Schnee umgeworfen wird. Hingegen ist der konkurrierende Bestandesnachbar nach einer Durchforstung von heute auf morgen weg. Damit die positiven Effekte der Durchforstung überwiegen soll nur schwach, dafür aber häufig eingegriffen werden.

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Für den Waldbesitzer stellt sich nun die Frage, wie oft und wie stark durchforstet werden darfl. Schematische Empfehlungen wie etwa alle fünf oder zehn Jahre sind wenig praxistauglich, da es stark von der Wüchsigkeit des Bestandes abhängt, wie häufig eingegriffen werden soll. Eine gute Orientierungshife gibt dabei das Kronendach sowie die Bodenvegetation: Überlappen sich die Bäume benachbarter Bäume, dann ist die Konkurrenz so hoch, das durchforstet werden muss. Das gleiche gilt für Bestände, in denen es so dunkel ist, das keine Bodenvegetation wächst. Bei der Eingriffstärke hilft die Faustregel, das pro Z-Baum nur ein Bestandesnachbar entfernt werden soll.

Welche Effekte die Durchforstung auf die Bestandesdynamik und die Wuchsbedingungen hat, lesen Sie hier.

Waldboden

Durch die Durchforstung wird unter anderem der Nährstoffkreislauf beschleunigt, da das Bodenleben auf mehr Wärme positiv reagiert.