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Bewässerung von Wäldern

Dürren gefährden vor allem Kulturen. Die vorhandenen Möglichkeiten für eine Bewässerung sind aber wenig praktikabel.

Die Trockenheit im Frühjahr und Frühsommer gefährdet viele Forstkulturen. Deshalb geht der Trend mittlerweile zur Herbstpflanzung über. Immer öfters ist aber auch von einer Bewässerung der Kulturen zu hören. Die aktuellen technischen Möglichkeiten sind aber wenig bis gar nicht erfolgversprechend.

Gerade auf Hängen ist bei einer künstlichen Bewässerung die Gefahr des Oberflächenabflusses groß.

Giesskannenmethode: Diese Methode lässt sich nur bei kleinen Verjüngungsflächen realisieren, und selbst in solchen Fällen ist der Aufwand immens. Geht man von einem wöchentlichen Wasserbedarf zwischen 5 bis 10 l aus pro Pflanze, so wäre es mindestens einmal die Woche nötig zu giessen, in trockenen Sommermonaten sogar noch häufiger.

Schlauchbewässerung: Ähnlich dem Rasensprenger im Garten können auf der Kulturfläche Schläuche verlegt werden, die direkt an jede Pflanze Wasser abgeben. Diese Methode spricht für große Kulturflächen, wie etwa Kahlflächen nach Borkenkäferschäden, die Investitionskosten sind aber immens.

Beregnungsanlagen: Bei der sogenannten Feuerwehrmethode wird Wasser mit Wasserkanonen über die gesamte Verjüngungsfläche gespritzt. Diese Methode ist zwar weniger arbeits- und kostenintensiv, dafür verbraucht sie enorme Mengen an Wasser, zudem kommt die Gefahr des Oberflächenabfluss (insbesondere auf steileren Flächen) und die Verletzungsgefahr der Jungpflanzen. Auch die Konkurrenzvegetation könnte davon profitieren.

Insgesamt sind also die derzeit vorhandenen Möglichkeiten kaum eine Alternative, verstärkt wird dieser Eindruck noch um zwei weitere Faktoren:

  • In Dürrezeiten herrscht allgemein ein Wassermangel, der durch eine künstliche Bewässerung von Kulturen noch verschärft würde und wodurch die Waldbesitzer ein (weiteres) Imageproblem bei der Bevölkerung erzeugen könnten.
  • Die Aufwendungen der Bewässerung sind derart hoch, dass es sich nur lohnt bei Aufforstungsprojekten, wo sichergestellt werden kann, das typische Ausfallgründe wie Wilddruck, Pflanzschäden und Insektenbefall nicht den Erfolg beeinflussen.

Um Verjüngungsprojekte nicht dem Dürretod zu überlassen wird man vorerst auch weiterhin bereits bewährte waldbauliche Methoden anwenden müssen: die Herbstpflanzung, den Vorwald auf Kahlflächen sowie die Verjüngung unter Schirm.

Eine Beregnung im Wald wie auf landwirtschaftlichen Flächen lässt sich weder ökonomisch noch ökologisch rechtfertigen.

Weiterführende Links:

Herausforderung Dürre

20 forstliche Antworten auf den Klimawandel

Große Küstentanne: Wüchsig UND trockenresistent

Pflanzen: Frühjahr oder Herbst