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Kein Platz für Skidder?

Skidder waren einst die ersten Spezialmaschinen für den Forsteinsatz. Trotz ihrer enormen Leistungsfähigkeit sinken die Verkaufszahlen kontinuerlich. Ist die Zeit für Sikkder in Mitteleuropa abgelaufen?

Ein Skidder oder Forstspezialschlepper ist voll und ganz für die Holzernte und den harten Einsatz im Wald konzipiert. Gekennzeichnet sind sie durch die robuste Bauweise, die sehr gute Geländegängigkeit, den Allradantrieb und die Forstausrüstung. Es sind Maschinen mit einer Motorleistung zwischen 60 und 180 PS erhältlich. Doch trotz all der Spezialisierung sinken die Verkaufszahlen seit Jahren.

Ein Vorurteil gegenüber Skiddern ist die angebliche mangelnde Multifunktionalität. Dabei gibt es aber eine Reihe von Anbaugeräten. Im Bild ist ein Skidder bei der Insektenbekämpfung zu sehen.

Vereiste Schneelandschaften sind das Einsatzgebiet für Skidder. In Mitteleuropa werden diese Flächen durch den Klimawandel aber immer geringer, und die meisten schneereichen Gebirgsregionen sind für den Skiddereinsatz zu steil.

Schweres Gerät im Wald

Knickschlepper sind durch die robuste Bauweise, ihre sehr gute Geländegängigkeit, den Allradantrieb und durch zweckmäßige Forstausrüstung für den Einsatz auch unter schwierigsten Bedingungen entwickelt. Kleinere Modelle sind vor allem für den Einsatz im Schwachholz geeignet, die größeren Modelle kommen da zum Einsatz, wo die Geländebedingungen und/oder die Holzdimension den Einsatz anderer Schlepper nicht zulassen.  Bis zu 132 kw Leistung bringen die stärksten Modelle im Wald zur Geltung, für gewöhnlich sollten aber Motorleistungen bis 75 kw reichen. Großes Plus im Vergleich zu landwirtschaftlichen Schleppern mit Forstausrüstung ist die große Standfestigkeit, die durch die gleich großen Räder gewährleistet wird. Und das Verschränkungsgelenk gleicht Bodenunebenheiten aus, sodass sich der Schlepper gut auf die Bodenverhältnisse anpassen kann. Noch produktiver sind Zangenschlepper, bei denen der Maschinenführer beim Rücken die Kabine nicht verlassen muss. Ist ein Zangenschlepper auch noch mit einer Seilwinde ausgestattet, kann auch nicht an die Rückegasse vorgerücktes Holz transportiert werden.

Hoffnung Klimawandel?

Skidder sind also absolute Profimaschinen – und von daher bis jetzt eigentlich nur von Forstbetrieben und Forstunternehmern im Einsatz. Gerade aber die großen Forstbetriebe geben die Holzernte schon seit Jahren gerne ab und scheuen die hohen Investionskosten von Forstmaschinen. Mit dem Klimawandel fällt die „Holzernte“ oder besser gesagt die Aufräumarbeiten von Stürmen, Muren, Lawinen und Überschwemmungen immer mehr in den Bereich der Feuerwehren, des THW und der Bundeswehr. Bisher werden für solche Tätigkeiten vor allem Bagger verwendet, die zwar über enorme Kraft verfügen, aber gerade bei der Holzrückung bald ihre Grenzen erreichen, da sie dafür nicht konstruiert wurden. Nehmen Stürme und andere Naturkatastrophen zu, wie leider zu befürchten ist, wäre es durchaus möglich das Skidder in naher Zukunft zum sogenannten „schweren Gerät“ gehören und ihre Stärken in den Farben des THW oder mancher Feuerwehr ausspielen.

Spezialschlepper sind auch für Erstdurchforstungen verwendbar, idealerweise werden sie da mit Pferden kombiniert welche die Vorrückung übernehmen.

Unübertroffen sind Skidder was ihre Geländegängigkeit angeht. Experten sehen darin auch einen massiven Vorteil gegenüber Forwarder und Krananhänger.

Skidder

Möglicherweise liegt die Zukunft der Skidder bei Einsatzkräften wie den Feuerwehren bzw. dem Militär zur Aufarbeitung von Naturkatastrophen.

Übermut tut selten gut: Unfälle mit Skiddern sind fast immer auf menschliches Versagen zurückzuführen.

Weiterführende Links:

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