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Holzmarkt: Die Waldlager wachsen und wachsen

Der mitteleuropäische Holzmarkt steckt in der stärksten Krise seit Jahrzehnten. Die Preise sind mancherorts existenzbedrohend für die Waldbesitzer.

Der Nadelsägerundholzmarkt ist nach wie vor stark überlastet. Die Rundholzlager der heimischen Sägewerke sind aufgrund der hohen Mengen aus der Winterschlägerung, laufend aufzuarbeitenden und auch abzunehmenden Kalamitätshölzern und historisch hohen Importmengen nur insofern aufnahmefähig, als zur gleichen Zeit eingeschnitten wird. Die Produktion der heimischen Sägewerke läuft aufgrund der Corona-bedingten Exportdrosselungen zwar noch auf reduziertem Niveau, einzelne Betriebe haben die Kurzarbeit wegen guter Auftragslage mit Ende April wieder beendet. Der Holzabtransport aus dem Wald erfolgt größtenteils nur schleppend, wodurch Waldlager aufgrund der notwendigen Aufarbeitung von Kalamitäten weiter zunehmen. Forstseitig ist man daher bemüht, Nasslagerkapazitäten auszubauen, um Qualitätsverluste zu vermeiden. In den Borkenkäfer-Hotspot-Gebieten von Nieder- und Oberösterreich ist die von der Sägeindustrie angekündigte Abnahme von zusätzlichen 200.000 Festmeter an einer gestiegenen Abfrachtgeschwindigkeit spürbar, zeitgleich wurden jedoch österreichweit weitere Preisabsenkungen angekündigt oder bereits umgesetzt. Die existenzbedrohenden Tiefstpreise in Bayern und Tschechien üben zudem einen fortdauernden Preis- und Mengendruck nach Österreich aus. Die Standorte der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind ebenfalls sehr gut mit Nadelindustrierundholz bevorratet. Die Mengennachfrage ist flau, die Abfrachtung stark verzögert und der Abbau von Waldlagern daher nahezu unmöglich. Mancherorts wird Faserholz mit dem Sägerundholz zu Niedrigstpreisen mitgeliefert, um Forstschutzerfordernissen gerecht zu werden.

Nasslager sollen helfen den Holzpreis zu stabilisieren. Sie sind aber nur für gute Holzqualitäten eine taugliche Maßnahme.