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Forstliche News der Woche 2

Holzmarkt in Österreich vor Zusammenbruch/Satelliten erfassen Waldschäden/Hinweis zum Eichenprozessionsspinner 2020

Holzmarkt in Österreich vor Zusammenbruch

Der Einbruch der Schnittholzexporte, insbesondere nach Italien trifft die österreichische Forst- und Holzwirtschaft enorm. Der Inlandsabsatz dürfte weit weniger betroffen sein, weil versucht wurde die Bauwirtschaft am Arbeiten zu halten. Einzelne, rein nach Italien orientierte Sägewerke haben ihre Produktion vorübergehend gänzlich eingestellt, größere Betriebe haben ihren Einschnitt um 30% – 50% reduziert. Daher ist nicht nur die Nachfrage nach österreichischem Nadelsägerundholz abrupt eingebrochen, sondern auch der Abtransport bereits erzeugten Rundholzes vorübergehend fast gänzlich zum Erliegen gekommen. Die Forstwirtschaft musste darauf mit einer raschen Drosselung des Einschlages reagieren. Dennoch steigen aufgrund der notwendigen Schadholzaufarbeitung die Waldlager weiter an. Der Holzabtransport wird sich in einigen Regionen bis in den Sommer hinein erstrecken. Alternativ werden daher vor allem von Waldverbänden in Kooperation mit der Industrie Nasslager aufgebaut. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit ist zudem bereits ab Mitte Mai mit einem massenhaften Anfall an vom Borkenkäfer befallenen Holz zu rechnen. Der Sägerundholzpreis ist in den vergangenen Wochen wieder gefallen und steht weiterhin unter Druck. Bei Neuverträgen agiert die Sägeindustrie in puncto Preisabschlüssen sehr zurückhaltend. Am Ende der Laubholzsaison kann zusammenfassend gesagt werden, dass Eiche wieder die Top-Baumart war. Seit mehreren Jahren ungebrochen rege Nachfrage bei attraktiven Preisen. Lediglich die schlechteren Qualitäten konnten nicht mehr an das bisherige Niveau anschließen. Alle anderen Laubholzarten waren nur in besten Qualitäten zu attraktiven Preisen gefragt.

Einige Sägewerke in Österreich haben bereits ihre Produktion eingestellt.

Satelliten erfassen Waldschäden

In den vergangenen Jahren haben Fichtenborkenkäfer hohe Schadholzmengen in Bayern verursacht. Außerdem wurden, insbesondere im Norden Bayerns, vermehrt absterbende bzw. tote Buchen festgestellt. Vor diesem Hintergrund wurden an der LWF zwei neue Forschungsprojekte mit den Kurzbezeichnungen IpsSAT und BeechSAT gestartet. Beide Projekte nutzen moderne Techniken der Satellitenfernerkundung, um zu prüfen, ob zukünftig eine computergestützte Erfassung und Beobachtung geschädigter Fichten und Buchen auf großer Fläche möglich sein wird. Um in diesem Zusammenhang die Einsatzmöglichkeiten optischer Satellitendaten zu prüfen, wurden im August 2019 an der LWF die Forschungsprojekte “IpsSAT” und “BeechSAT” gestartet. Im Speziellen werden die Vor- und Nachteile der Satellitensysteme WorldView-3, SkySat, PlanetScope, RapidEye und Sentinel-2 im Vergleich zu Luftbildaufnahmen aus einem Flugzeug geprüft. Bei der Auswertung der Daten kommen Verfahren aus dem Bereich des maschinellen Lernens zum Einsatz, um Möglichkeiten und Grenzen einer automatisierten Erfassung zu prüfen. Mehr Informationen finden Sie hier.

Zwei neue Forschungsprojekte erkunden Waldschäden mit Hilfe von Satellitenbildern.

Hinweis zum Eichenprozessionsspinner 2020

Die Entwicklung des Eichenprozessions­spinners (EPS) wird von der FVA Baden-Württemberg im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald südlich von Breisach und im Stadtgebiet Freiburg regelmäßig überwacht. Raupen des EPS sind geschlüpft und befinden sich im ersten Larvenstadium. Die frisch geschlüpften Eiraupen sind nur etwa 2,5 mm lang, rötlich-braun gefärbt und behaart (s. Abb. 1). Aufgrund ihrer geringen Körpergröße werden sie leicht übersehen. Zunächst wandern sie in Prozessionen auf den Zweigen nahe dem Eigelege auf der Suche nach geöffneten Knospen oder warten im Gruppenverband auf den noch geschlossenen Knospen bis zu deren Schwellen. Das Knospenschwellen der Stieleiche (Quercus robur) hat in KW 14 (30.03. bis 05.04.2020) begonnen.

Ansprechpartner

In Bezug auf Fragen zum EPS im Wald stehen an der FVA folgende Ansprechpartner zur Verfügung:

  • Dr. Horst Delb: Tel. 0761-4018 222
  • Martin Burger: Tel. 0761-4018 162

Die FVA Baden-Württemberg warnt vor dem Befall des Eichenprozessionsspinners.