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Forstarbeiten im Juni

Neben der Schädlingsbekämpfung steht die Instandhaltung der forstlichen Infrastruktur im Mittelpunkt.

Mit den steigenden Temperaturen verbessern sich auch in höheren Lagen die Lebensbedingungen für Schädlinge. In Risikobeständen soll daher wöchentlich kontrolliert werden, ob ein Befall auftritt. Als Risikobestände gelten Kiefernreinbestände auf sehr trockenen Böden bzw. in Südlagen sowie Eichenbestände. Fichtenmonokulturen sind mittlerweile unabhängig von der Seehöhe als gefährdet anzusehen.  Lange Zeit lag die obere Verbreitungsgrenze der Borkenkäfer bei 1.000 m, durch die wärmeren und längeren Sommer gilt diese Temperaturgrenze aber nicht mehr. Besonders Bestände in denen im Vorjahr Windwurf, Schneebruch oder ein Borkenkäferbefall aufgetreten sind, müssen ständig kontrolliert werden.

Das Holz muss so rasch wie möglich abtransportiert werden, ist dies nicht möglich, ist das Holz mit zugelassenen Insektziden zu behandeln oder auf einem Holzlagerplatz zwischenzulagern, der mindestens 300 vom nächsten Fichtenbestand entfernt ist. Eine Alternative sind neben Insektizidnetzen auch die Entrindung der Stämme, wobei neue Studien zeigen, dass nicht der ganze Stamm entrindet werden muss. 4 – 5 Ritzer pro Laufmeter Stamm sorgen dafür, dass die Borkenkäfer erfolgreich durch Pilze und Bakterien bekämpft werden. Die Entrindung durch Harvester ist leider immer noch ein reines Forschungsprojekt. Wichtig ist auch beim Befall nicht auf die Kontrollgänge angrenzender Bestände zu vergessen, um so eine Ausbreitung frühzeitig eindämmen zu können bzw. die Grundstücksnachbarn darüber zu informieren. Die Borkenkäferbekämpfung darf nicht an der eigenen Grundstücksgrenze enden. Im Juni kann, eine trockene Witterung vorausgesetzt, auch mit der Sanierung von Rückegassen und Rückewegen begonnen werden, sofern notwendig. Sind Fahrspuren mit einer Tiefe von über 40 cm vorhanden, dann ist eine Sanierung nötig. Alle Sanierungsmaßnahmen haben das Ziel, die ständige Befahrbarkeit der Rückegasse wiederherzustellen. Das Einebnen der Fahrspuren mittels Kleinbagger, die Entwässerung von Nassstellen sowie die Befestigung von Löchern und Naßgallen mit Schotter sind die gängigsten Maßnahmen. Die Kosten dafür liegen bei etwa 2 Euro pro Laufmeter. Rückegasse mit schweren Schäden sollten aufgelassen und revitalisiert werden. Dazu wird die Rückegasse gemulcht, gekalkt und Grau- und Schwarzerlensamen gesät. Wird die Rückegasse nicht revitalisiert bedeutet dies den Verlust von potentieller Holzproduktionsfläche.

Fehler bei der Rückegassenplanung. a) Zu schmale Rückegassen behindern das Fahren auf der Gasse und verursachen an fast allen Randbäumen erhebliche Wurzel- und Stammfußschäden. Deshalb eine Rückegassenbreite von wenigstens 4 m. b) Querneigungen sind zu vermeiden, da sich bei beladenen Fahrzeugen der Schwerpunkt nach oben verlagert und die Umsturzgefahr erhöht. c) Rückegassenbreite in der Kurve muss breiter sein, damit die Umsturzgefahr gering bleibt. Grafik: Der Forstwirt/Ulmer Verlag

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