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Waldbrandbekämpfung aus der Luft

Während in den USA und in Südeuropa die Brandbekämpfung per Flugzeug sehr verbreitet ist, bekämpft man in Mitteleuropa Feuer aus der Luft fast ausschließlich per Hubschrauber mit Außenlasttanks.

Diese Bekämpfungsart kommt vor allem da zum Einsatz, wo das Gelände für die Löschmannschaften zu schwierig wird, also vor allem in Bergregionen. Neben einer entsprechenden Ausbildung der Löschmannschaften ist es beim Hubschraubereinsatz auch notwendig das Plätze vorhanden sind, an denen der Hubschrauber die aufgefüllten Außentankbehälter aufnehmen kann.

Hubschrauber
Hubschrauber dienen nicht nur zum Transport von Löschwasser sondern auch zum Transport der Löschmannschaften.
Hubschrauber
Für den optimalen Einsatz eines Hubschraubers muss das Personal entsprechend geschult sein. Zudem sind geeignete Aufnahmepunkte für die Löschwassertransportbehälter notwendig.

Expertenempfehlungen

Das Waldbrand-Klima-Resilienz (kurz: WKR) Projekt arbeitet in engem Verbund mit nationalen und internationalen Wald- und Waldbrand-Experten. Diese haben eine Fachempfehlung zum Einsatz von Luftfahrzeugen für die Waldbrandbekämpfung veröffentlicht. Auf einen Blick die Kernaussagen und Empfehlungen der Studie:

Kernaussagen
• Die Wirksamkeit der Brandbekämpfung aus der Luft ist komplex, von vielen Faktoren abhängig und
daher nicht als alleinige Lösung für die Brandbekämpfung zu sehen.
• Vegetationsbrände werden am Boden gelöscht! Brandbekämpfung aus der Luft ist dabei eine
unterstützende Maßnahme, unter idealen Bedingungen können Luft-Löscharbeiten die Ausbreitung
verlangsamen und dem Bodenpersonal die Möglichkeit geben, den Brand effektiver einzudämmen.
• Starke Winde oder dichter Rauch können die Brandbekämpfung aus der Luft einschränken.
• Brandbekämpfung aus der Luft ist meistens kostenintensiv und gefährlicher als Bodentaktik.
• Den bei Weitem größten Nutzen hat der Einsatz aus der Luft im Erstangriff. Er sollte daher an die
Waldbrandgefahrenstufe gekoppelt sein, nicht nur an die Brandgröße.
• Gegenwärtig gilt bei munitionsbelasteten Flächen ein Sicherheitsabstand von 1km für die Einsatzkräfte,
auch aus der Luft. Würfe aus dieser Höhe sind jedoch häufig nutzlos. In der Realität wird daher oft
tiefer geflogen.
• Piloten müssen in bodengebundener Vegetationsbrandtaktik geschult werden, um mit
Wasserabwürfen das Bodenpersonal effektiv unterstützen zu können.

Empfehlungen
• Empfehlung 1: Piloten müssen in allen Aspekten der Brandbekämpfung und -Aufklärung aus der Luft
ausgebildet sein, einschließlich der Luft-Boden Kommunikation (Art und Inhalt), Fachterminologie;
Einsatztaktik, usw.
• Empfehlung 2: Führungs-und Einsatzkräfte benötigen Schulungen, wie mit Luftfahrzeugen
kommuniziert wird, um diese unterstützen, koordinieren und bestmöglich nutzen zu können (z.B.
Koordination, Boden-Luft).
• Empfehlung 3: Bedarf eines nationalen ressortübergreifenden Konzept zur Stationierung und Betrieb
von Hubschraubern (bis Außlenlast 4t) und SEATs* Staffeln.
• Empfehlung 4: Eine Kosten-Nutzen-Analyse sollte vor jedem Einsatz erfolgen. Ein klares Anforderungs-
und Kostenerstatzsystem bringt Sicherheit.
• Empfehlung 5: Die Stand-By Regeln und Reaktionszeit sollten sich am Feuerwetter (Gefahrenindex)
orientieren.
• Empfehlung 6: Bei munitionsbelasteten Flächen ist die 1km- Sicherheitsabstand Regel dahingehend zu
prüfen, dass entweder entsprechende Regelungen verbessert werden, oder der Taktik der indirekten
Feuerbekämpfung am Boden den Vorzug gegeben wird.

Vermehrt kommen auch Drohnen zum Einsatz, sie geben den Löschmannschaften einen guten Überblick über die Größe des Waldbrandes.
Piloten müssen in bodengebundener Vegetationsbrandtaktik geschult werden, um mit
Wasserabwürfen das Bodenpersonal effektiv unterstützen zu können.
Den bei Weitem größten Nutzen hat der Einsatz aus der Luft im Erstangriff. Er sollte daher an die
Waldbrandgefahrenstufe gekoppelt sein, nicht nur an die Brandgröße.