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Bedeutet Kahlfraß den Tod von Bäumen?

Bei extremen Schädlingsbefall wird der Großteil der Blätter bzw. Nadeln aufgefressen. Lesen Sie hier wie der Waldbesitzer damit umgehen soll.

Beim Kahlfraß werden mehr als 90 % des Blattwerks von Schädlingen aufgefressen. In der Folge ist der Baum stark geschwächt. Damit es aber überhaupt zum Kahlfrass kommt, muss eine große Menge an Schädlingen vorhanden sein. Deshalb treten Kahlfrassschäden vor allem in Monokulturen auf, da in Mischwäldern das Ausbreitungspotential für Schädlinge meist zu klein ist.

Daher sind auch nur wenige Baumarten vom Kahlfraß betroffen. Generell kann gesagt werden, dass der Kahlfrass selbst nicht mit dem Tod eines Baumes gleichzusetzen ist. Laubbäume regenerieren sich spätestens im nächsten Frühjahr, bei Nadelbäumen wie der Kiefer dauert es etwa 5 Jahre bis sich die Nadeln vollständig regeneriert haben.

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Auch wenn der Kahlfraß nicht das sofortige Absterben eines Baumes zur Folge hat, so ist ein Baum ohne Blattwerk schwer geschädigt und seine weitere Entwicklung hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, etwa der Witterung (Trockenheit fördert das Absterben), dem Alter des Baumes, seiner Stellung im Bestand (unterdrückte Bäume sterben schneller ab) und dem Auftreten von Folgeerkrankungen.

Schadbild der Nonne (Lymantria monacha) an Kiefer.

Am meisten von Kahlfraßschäden sind Kiefer und Eiche betroffen.

Für die Eiche lassen sich folgende Handlungsempfehlungen geben:

  • Anbau von Eichen nur innerhalb des klimatischen Bereichs, den die Baumart gewohnt ist
  • Keine Reinbestände, sondern als Mischbaumart mit anderen standörtlich geeigneten Baumarten mischen gemäß dem Motto: Wer streut, rutscht nicht!
  • Nur auf optimalen Standorten darf die Eiche zur dominierenden Baumart werden

Für die Kiefer:

  • Kahlfraß bedeutet in den meisten Fällen das wirtschaftliche Ende des Kiefernbestandes.
  • Für Kahlfraßbestände besteht in den ersten zwei Jahren nach dem Fraßereignis ein erhöhtes Befallsrisiko durch Holz- und Rindenbrüter. Kiefern mit einer Benadelung von > 40 % sind von geringer Attraktivität.
  • Aufgrund der für die Kiefern nach dem Fraß bestehenden labilen Situation besteht z. B. für Altbestände die Möglichkeit, im Fraßjahr alle Kiefern mit einer Restbenadelung von 0-20 % zu nutzen (= Kahlschlag).
  • Wird auf einen Kahlschlag verzichtet (z. B. mittelalte Bestände) können Durchforstungsmaßnahmen frühestens zum Ende der Vegetationsperiode im zweiten Jahr nach dem Fraßereignis erfolgen.

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Weiterführende Links:

Hat die Eiche Zukunft?

Eichenschäden

Klimawandel verursacht Kieferntriebsterben

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