Er ist immer noch die wichtigste Erntemethode in der mitteleuropäischen Forstwirtschaft: Der Kahlschlag. Aber mit den Entwicklungen durch den Klimawandel stellt sich die Frage, ob er als Verjüngungsmethode noch zeitgemäß ist.
Aus planerischer Sicht hat der Kahlschlag wesentliche Vorteile: Da eine große Menge Holz eingeschlagen wird lassen sich die Holzerntekosten niedrig halten, gleichzeitig kann man als Waldbesitzer seinen Abnehmern eine große Menge Holz anbieten, was in den meisten Fällen die Vermarktung erleichtert.
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Aber mit dem Kahlschlag sind auch einige Nachteile verbunden, die sich durch den Klimawandel und die damit verbundenen Wetterextreme noch verstärken werden. Neben der Gefahr das Nährstoffe und Wasser zur Erosion und damit zur einer verringerten Bodenfruchtbarkeit führen herrscht auf einem Schlag ein rauhes Klima, das vielen Waldbäumen kaum bekömmlich ist, denn die Mehrzahl der heimischen Baumarten ist auf eine Verjüngung unter Schirm angepasst. Aufgrund der hohen Schäden durch Borkenkäfer und Wind gibt es ohnehin immer weniger geplante Nutzungen sondern sogenannte Zufallsnutzungen, also Schläge die durch diverse Schäden notwendig werden. Von daher stellt sich dann auch die Frage ob man den Kahlschlag aus der regulären Forstplanung nicht streichen sollte, da ohnehin soviele Kahlschläge zwangsweise durch Kalamitäten entstehen.
Wind, Sonneneinstrahlung und Niederschlag können auf der Kahlfläche ungehemmt auf junge Bäume einwirken. Foto: Norbert Frank/bugwood.org.
Auch die Verjüngung von (Großkahlschlägen) wird in Zukunft eine Herausforderung werden. War es bisher schon durch Witterung und Schlagvegetation sowie Schadinsekten schwierig wiederzubewalden, so wird durch Dürren und Hagel es noch komplizierter werden erfolgreich aufzuforsten. In vielen Fällen wird es wohl unabdingbar sein mit Hilfe eines Vorwaldes durch Pionierbaumarten die Wiederbewaldung einzuleiten.
Lebensraum Kahlschlag
Interessanterweise ist aber der Kahlschlag nicht nur schlecht: ein frischer Schlag stellt auch Lebensraum dar, zumindest für die Arten die viel Wärme und Sonne benötigen.
Für Reptilien sind Schlagflächen ideale Plätze um sich aufzuwärmen.